Architekturpreis Zukunft Wohnen 2012
Zement- und Betonindustrie prämiert aus ihrer Sicht zukunftsweisende Wohnkonzepte 22.01.2018In Berlin sind die Preisträger des Architekturpreises Zukunft Wohnen 2012 bekannt gegeben worden. Seit über 20 Jahren lobt die deutsche Zement- und Betonindustrie den Preis für zukunftsweisenden und innovativen Wohnungsbau aus. Die Fachjury unter Vorsitz von Prof. Hilde Léon (Léon Wohlhage Wernik Architekten / Leibniz Universität Hannover) prämierte sechs Preisträger aus insgesamt 298 eingereichten Projekten. Bundesminister Dr. Peter Ramsauer hat die Schirmherrschaft für den Preis übernommen.
“Mit dem Architekturpreis Zukunft Wohnen wird vorbildliches Planen und Bauen im Wohnungsbau gewürdigt. Wir freuen uns sehr, dass es dafür ein breites Engagement aller Beteiligten gibt. Auch und gerade im Wohnungsbau wird sich die Zukunftsfähigkeit unseres Gebäudebestandes beweisen müssen“, sagt Torsten Förster, Geschäftsführer des InformationsZentrums Beton.
In sechs Kategorien wurden Projekte aus allen Facetten des Wohnungsbaus prämiert:
- Das Projekt Stadt Wohn Raum in München (Unterlandstättner Architekten) verweist zum Thema Nachverdichtung auf eine Kernfrage der Kategorie „Wohnen in der Stadt“. Dabei überzeugen Grundrissgestaltung und Flächenoptimierung und lassen qualitätsvolles Wohnen bei den jetzigen Anforderungen, aber auch bei wechselnden Nutzern und Wohnvorstellungen in der Zukunft erwarten.
- In der Kategorie „Wohnen auf dem Land“ vergab die Jury den Preis an den Architekten Rainer Roth für das Projekt Schmiedestraße in der Eifel. Geschaffen wurde ein Arbeits-, Wohn und Lebensraum für drei Familien. Das Konzept der funktionalen und räumlichen Verschränkungen verweist auf die zukünftige Entwicklung unserer Gesellschaft - über den Kontext des Wohnens auf dem Land hinaus.
- Umbau und Sanierung der Wohnanlage Neue Burg in Wolfsburg (KSP Jürgen Engel Architekten) wurde in der Kategorie „Wohnen im Bestand“ prämiert. Das Projekt verdient insofern besondere Würdigung, als Bauherr und Architekt die komplexen und vielschichtigen Problemlagen einer Großsiedlung aus den 1960er Jahren souverän gelöst und für die Zukunft tragfähige Lösungen konsequent umgesetzt haben, so die Jurybegründung.
- Der Umbau und die Umnutzung der Südstadtschule in Hannover (MOSAIK-Architekten) erhielt den Preis in der Kategorie „Wohnen in der Gemeinschaft“. Für eine Baugruppe unterschiedlicher Familien und Bewohner wurde eine denkmalgeschützte Schule aus den 1960er Jahren für zukunftsfähiges Wohnen umgebaut. In beispielhafter Weise wurde behutsam mit dem Gebäudebestand umgegangen. Der Planungs- und Bauprozess wurde durch den Großteil der Bewohner gemeinsam durchgeführt.
- Das Wohnhaus Papenstraße in Stralsund (Christoph Meyn Architekt) interpretiert seine Beziehung zur Umwelt in besonderer Weise und verdient daher eine Prämierung in der Kategorie „Wohnen mit der Umwelt“. Bauen in der Stadt auf engsten Raum wird hier in vorbildlicher Weise auch als Beitrag zur Reduktion des Ressourceneinsatzes und zur nachhaltigen Nutzung vorhandener Infrastruktur verstanden.
- Das Gebäude auf dem Dach einer gründerzeitlichen Industriebauarchitektur im Berliner Wedding (Christof Mayer, Büro für Architektur und Städtebau) erhielt den Preis in der Kategorie „Wohnen mit geringem Budget“. Die Realisierung setzte auf die Umnutzung von standardisiert verfügbaren Elementen (Gewächshaus), Recycling und Selbstbau. Zugleich beschreitet das Projekt experimentelle Wege und hinterfragt als selbstverständlich angenommene Parameter heutigen Wohnens.
Der Preis wurde für 2012 in Kooperation mit dem Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure ausgelobt. Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsbauunternehmen sowie der Verband Privater Bauherren unterstützen den Preis. Der mit 24.000 Euro dotierte Preis, wurde im Rahmen des Symposiums „Zukunft Wohnen“ am 24. Oktober 2012 in Berlin verliehen.