Aufrichten statt Abriss
Das Rathaus der Stadt Mainz soll erhalten bleiben 22.01.2018Die Stadt Mainz hat bei ihrem Rathaus viel zu lange aus dessen baulicher Substanz gelebt. Was an Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen bei vielen Schulbaumaßnahmen in den letzten Jahren bereits umgesetzt wurde, ist bei anderen städtebaulichen Fixpunkten versäumt worden, so die Architektenkammer Rheinland-Pfalz. Stadtverwaltung und Stadtrat sind mehr als stiefmütterlich mit dem Herzen ihrer Verwaltung, dem Rathaus von Arne Jacobsen, umgegangen. Nicht nur die seit langem notwendige Modernisierung der Heiz- und Lüftungstechnik wurde versäumt, sondern der zwingende Bauunterhalt weitgehend unterlassen. Daher sei nicht zu verwundern, dass sich schrittweise ein Investitionsstau von – wie genannt – 50 Mio. € aufgebaut hat.
„Intelligente, kreative Lösungen sind gefragt,“ so Dr. Michael E. Coridaß, Hauptgeschäftsführer der Architektenkammer Rheinland-Pfalz. Nach Auffassung der Kammer gilt es, zusammen mit einem Architekturbüro, das das Urheberrecht von Arne Jacobsen respektiert, Maßnahmen zur Modernisierung und zur Energieeinsparung umzusetzen. Der bautechnische Fortschritt erleichtert diese Maßnahmen, ohne den Charakter des Rathauses als „Bau seiner Zeit“ und als Zeichen für den Wiederaufbau von Mainz in Frage zu stellen.
Die Architektenkammer ist sich sicher, dass – wie beim Kurfürstlichen Schloss – der Wille, ein Baudenkmal entsprechend dem heutigen Notwendigkeiten wieder voll funktionsfähig zu machen, im Bewusstsein von Politik und Bürgerschaft der Stadt Mainz präsent ist. Das bauliche Erbe von Mainz speist sich aus zwei Jahrtausenden, bedeutende bauliche Zeugnisse aus keiner dieser Epochen dürfen leichtfertig zum Abriss freigegeben werden.
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