Ausgezeichnete Ziegel-Architektur

8. Architekturpreis „Im Einklang mit der Natur“ auf der BAU 2009 verliehen

Bereits zum achten Mal seit 1994 lobte die Unipor-Ziegel-Gruppe den Architekturpreis „Im Einklang mit der Natur“ aus. Alle zwei Jahre werden herausragende Objekte deutscher Ziegel-Architektur prämiert, die eine hohe architektonische Qualität mit ökologischem Bewusstsein verbinden. Aus 55 eingereichten Einsendungen wurden fünf Hauptpreis- sowie zwei Sonderpreis-Objekte ausgezeichnet. Die Jury entschied sich für fünf erste Sieger, ohne eine hierarchische Wertung abzugeben. Die fünf prämierten Objekte repräsentieren eine bunte Mischung unterschiedlicher Nutzungsarten: Neben drei Einfamilien­häusern wurden auch eine Schule mit Tagesstätte sowie eine gelungene Wohnbebauung ausgezeichnet. Auch die beiden Sieger-Objekte der Sonderpreise „Mehrge­schossiges Bauen mit Ziegeln“ und „Ziegel und Wissenschaft“ überzeugen durch Originalität. 

Einer der fünf ersten Preisträger ist das Architekturbüro Gerber Architekten aus Dortmund mit den von ihnen entworfenen Wohnhäusern in Essen. Am Objekt überzeugte die Jury vor allem die durchgehend klare und logische Struktur. Die Westfassade ist konsequent offen, während die Straßenfassade geschlossen ausformuliert ist. 

Die Blindeninstitutsstiftung in Regensburg der Architekten Georg Scheel Wetzel aus Berlin betreut insgesamt 120 seh- und mehrfach schwer behinderte Kinder und Jugendliche zwischen drei und 21 Jahren. Die planerische Herausforderung bei dem Objekt lag in der Anpassung an die Umgebung. Die Neubauten mussten in ein historisches Gelände am Rande der Stadt eingebettet werden. 

Das Architekturbüro SHA Scheffler Helbich Architekten entwarf in Dortmund ein Einfamilienhaus am See. Auf der nördlichen Längsseite sowie zur Straßenseite hin zeigt sich das Gebäude geschlossen. Nach Süden und Westen hin öffnet sich eine großflächige Fensterfront über beide Geschosse. Auch im Innern des Wohnhauses setzt sich die geschickte Verbindung von offenen und geschlossenen Räumen fort. 

Das Austragshaus der Heiß + Kirchhof Architekten aus München besticht in erster Linie durch seine Funktionalität. In zweiter Baureihe entstand ein in jeder Hinsicht altengerechtes Wohnhaus – klein, offen, funktional und leicht zu unterhalten. Die zurückhaltende äußere Erscheinung des Wohnhauses spiegelt sich auch im Innern wider: Die Räume sind klar und logisch angeordnet. 

Das von den Architekten Clarke und Kuhn geplante Wohnhaus in Berlin befindet sich auf einem schmalen Grundstück direkt an der Spree – das Stadthaus kommt im Gegensatz zu einer Villa mit minimalem Grundstücksverbrauch aus. Aus Platzgründen wurden die Wohn- und Schlafräume übereinander gestapelt. Ost- und Westseite weisen nur dort Fenster auf, wo sie unbedingt erforderlich sind. Dagegen steht die Südseite mit einer Fensterfront in voller Höhe. Damit öffnet sich das Wohnhaus der Sonne und gestattet einen grandiosen Blick auf das Wasser. 

Mit den Sozialwohnungen in Seefeld-Hechendorf gewann Architekt Peter Breining aus München den Sonderpreis „Mehrgeschossiges Bauen mit Ziegeln“. Die 15 altengerechten und barrierefreien Wohnungen überzeugten trotz sparsamer Mittel durch ihre gestalterische Individualität. Der große Baumbestand im Eingangshof wurde mit Geschick erhalten und verleiht dem Neubau den Charakter eines gewachsenen Ortes. 

Die freigeformte Mauerschale „Shel(l)ter“ der Projektgruppe an der TU Dresden erregte die besondere Aufmerksamkeit der Jury. Als Forschungsarbeit konzipiert, wollten die Professoren und Studenten die rechnerische Nachweisbarkeit von Gewölbeschalen mit bewehrtem Mauerwerk aufzeigen. Jenseits von senkrechten und ebenen Bauelementen demonstriert die Mauerschale Möglichkeiten des Ziegel-Mauerwerks. 

Neben den Geldpreisen vergab die Jury zusätzlich vier Belobigungen für weitere gelungene Einsendungen. „Auch die diesjährigen Siegerobjekte beweisen auf anschauliche Weise das große Potenzial der Ziegelbauweise“, fasste Unipor-Geschäftsführer Dr. Thomas Fehlhaber den Erfolg des 8. Unipor-Architekturpreises zusammen.

Internet: www.unipor.de

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