Bachelor+Master=Dipl.-Ing.
Ist der Universitäts-Abschluss Diplom-Ingenieur noch zu retten? 22.01.2018Die Fakultäten der Ingenieurwissenschaften und Informatik haben die im Rahmen des Bologna-Prozesses durchgeführten Reformen für einen einheitlichen europäischen Hochschulraum so vollzogen, dass ein unmittelbar nachfolgendes universitäres Bachelor-Master-Studium einem früheren Diplomstudiengang qualitativ mindestens gleichwertig ist. Die neuen Bachelor-Studiengänge der Universitäten vermitteln die zur Ausübung des Ingenieurberufs notwendigen Grundlagen und General Skills. Sie bereiten in einem "stärker forschungsorientierten" Ansatz auf lebenslanges Lernen vor. Die Master-Studiengänge der Universitäten bauen auf den Bachelor-Studiengängen auf und vermitteln vertiefte Fähigkeiten zur Innovation, wie sie in der globalisierten Industrie nachgefragt werden. Die hohe Qualität der deutschen Ingenieurausbildung wurde mit den neuen Bildungsstrukturen gestärkt.
Der deutsche Diplom-Ingenieur ist ein international hoch anerkannter akademischer Grad, dessen Ruf auf über Jahrzehnte erbrachter, hochwertiger Ingenieurarbeit, auf technologischem Vorsprung und auf wissenschaftlicher Leistung basiert. Die Abschaffung dieser anerkannten Marke deutscher Ingenieurausbildung hat Teile der Studentenschaft, der heimischen Wirtschaft und der Wissenschaftler im In- und Ausland irritiert. Um solche Irritationen zu vermeiden, sollten, so der Dachverein „Fakultätentage der Ingenieurwissenschaften und der Informatik an Universitäten (4Ing)“, Politik und Universitäten gemeinsam die Voraussetzungen schaffen, dass für die Bachelor-Master-Ausbildung, neben den akademischen Graden Bachelor of Science und Master of Science, der akademische Grad Diplom-Ingenieur verliehen werden kann. Der Dachverein "Fakultätentage der Ingenieurwissenschaften und der Informatik an Universitäten" (4ING) vertritt 130 Fakultäten, Fachbereiche und Abteilungen an Universitäten und Technischen Universitäten in Deutschland.
Internet: www.4ing.net