Brückenbau und Umweltschutz
Bayerische Ingenieurekammer-Bau zeichnet ganzheitlichen Brückenentwurf aus 22.01.2018Die Sieger des mit 35 000 € dotierten Ideenwettbewerbs „Entwurf einer Straßenbrücke nach ganzheitlichen Wertungskriterien“ stehen fest: Der 1. Preis mit 17 500 Euro geht an die Karlsruher Ingenieurgruppe Bauen. Mit dem 2. Preis und 11 500 € zeichnete das Preisgericht die SSF Ingenieure AG (München) aus. Den 3. Preis und 6 000 € Preisgeld gewann das Ingenieurbüro Grassl GmbH (München). Die Preisverleihung fand am 9. Juni 2011 im Rahmen der Bayerischen Klimawoche statt.
Der Ideenwettbewerb wurde von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau mit Unterstützung der Obersten Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern ausgelobt. Ziel des offenen Wettbewerbes war es unter anderem, Anregungen für die zukünftige Entwicklung der Planungsgrundsätze im Brückenbau zu geben und ganzheitliche Wertungskriterien bei der Beurteilung von Planungsvarianten mit einzubeziehen. Der Wettbewerb wurde durch ein Forschungsprojekt des Bayerischen Umweltministeriums begleitet.
1. Preis
Ingenieurgruppe Bauen, Karlsruhe - GJL Architekten BDA, Karlsruhe
Der Siegerbeitrag der Ingenieurgruppe Bauen überzeugt mit einem schlanken Brückenentwurf in Spannbetonbauweise und besticht durch seine transparente Wirkung im Vorlandbereich und die Betonung der Flussquerung durch einen ästhetischen, wohlproportionierten Bogen. Das semi-integrale lagerlose Tragwerk zeichnet sich insbesondere auch in der technischen Qualität durch gute und durchdachte konstruktive Lösungen sowie durch seine Wartungs- und Instandhaltungsfreundlichkeit aus. Die innovativen Ansätze des Wettbewerbsbeitrags reichen von schlanken Fertigteilstützen über die Minimierung der Verschiebewege bei den Übergangskonstruktionen und Kappen aus hochfestem Beton bis hin zur Verwendung von recycelten Materialien.
2. Preis
SSF Ingenieure AG, München - Hugger und Rampp Architekten, München - Schaller UmweltConsult GbR, München - Baugeologisches Büro Bauer GmbH, München
Der mit dem 2. Preis ausgezeichnete Beitrag sieht einen Verbundplattenbalken mit luftdicht verschweißten Hohlkästen aus WT-Stahl vor, der lediglich über Uferpfeilern des Flussfeldes eine leichte Voutung aufweist. Vorgefertigte Stahllängsträger und Betonfertigteile als Querträger bilden einen Trägerrost, auf den Fertigteil-Deckenelemente aufgelegt und dann zur Fahrbahnplatte ausbetoniert werden. Die Vorzüge dieser bewusst schlicht anmutenden Lösung liegen dementsprechend in einer guten ökologischen und ökonomischen Qualität (kurze Bauzeit, geringe Flächeninanspruchnahme für die Erschließung der Baustelle, geringe Herstellkosten, einfache Demontage mit Recyclingmöglichkeit.
3. Preis
Ingenieurbüro Grassl GmbH, München - Dr. H. M. Schober, Gesellschaft für Landschaftsarchitektur mbH, Freising
Der 3. Preis für das Ingenieurbüro Grassl GmbH nutzt durch die Konstruktion des Überbaus als Stahlverbundträger über dem Flussfeld und als Spannbeton-Plattenbalken im Vorlandbereich die Vorteile beider Bauweisen. Die Wettbewerbsarbeit überzeugt mit einem ausgewogenen Gesamtkonzept. Durch die Konstruktion des Überbaus als Stahlverbundträger über dem Flussfeld und als Spannbeton-Plattenbalken im Vorlandbereich der Isar, werden die Vorteile beider Bauweisen genutzt. Die Arbeit erreicht bei den Bewertungskriterien ökonomische Qualität und ökologische Qualität gute Werte.
Die Wettbewerbsbeiträge werden vom 15. bis 29. Juni 2011 in der Obersten Baubehörde, 4. Stock, Franz-Josef-Strauß-Ring 4, 80539 München ausgestellt (Öffnungszeiten: Mo. - Fr. 8 - 18 Uhr). Außerdem werden die Ergebnisse im Rahmen des diesjährigen 15. Münchener Massivbau-Seminars am 11. Oktober 2011 an der Technischen Universität München (TUM) präsentiert und ausgestellt.
Internet: www.bayika.de/ideenwettbewerb