Bruno Taut in Kaiserslautern
Die Architekturgalerie Kaiserslautern zeigt die Ausstellung Bruno Taut meets Hermann Hussong 22.01.2018Erkenntnisse zur Farbe im Kontext von Architektur und Städtebau möchte die Ausstellung Bruno Taut meets Hermann Hussong vermitteln. Den Fotografien von Carsten Krohn, deren Motive die farbigen Bauten Bruno Tauts zeigen, stehen die Gipsmodelle des Kaiserslauterer Stadtbaurates Hermann Hussong gegenüber. In der gemeinsamen Präsentation erlauben sie Rückschlüsse auf die immer wieder diskutierte Farbigkeit der Bauten Hussongs im Stadtbild Kaiserslauterns. Tauts gebautes Werk reicht aber über Berlin hinaus. In Kattowitz, Polen, baute er gegen Ende des Ersten Weltkriegs, in Magdeburg, das ihn Anfang der 1920er-Jahre als Stadtbaurat einer kommunistisch geführten Magistrats sah, war er auch schon vor 1914 tätig. Nach seiner Flucht vor den Nationalsozialisten realisierte Taut in den 1930ern noch Bauten in Japan und schließlich in der Türkei Kemal Atatürks, wohin er in den 1930er-Jahren emigrierte. In der Ausstellung werden hauptsächliche Tauts deutsche Bauten zu sehen sein. Hermann Hussong ist vor allem als Stadtbaurat in Kaiserslautern bekannt. Dieses Amt begleitete er von 1920 bis 1933. Seine Bauten sind stadtbildprägend: Die Wohnanlage in der Fischerstraße, in der sich heute der Verwaltungssitz der Bau AG befindet, ebenso wie der sogenannte Grüne Block an der Mannheimer Straße im Osten der Stadt, der an die Wiener Wohnhöfe der 1920er erinnert. Als dessen Pendant im Stadtgrundriss kann man den sogenannten Rundbau an der westlichen Peripherie des Zentrums ansehen, in unmittelbarer Nähe des Pfaffgeländes. Er ist als konträre Fortentwicklung des sogenannten Bunten Viertels, das Hussong einige Jahre zuvor realisierte, zugleich auch ein Reflex auf Bruno Tauts berühmteste Wohnungsbauprojekt der 1920er in Berlin, die sogenannte Hufeisensiedlung in Berlin-Britz.
Die Ausstellung ist eine Kooperation des Lehrstuhls Geschichte und Theorie der Architektur von Prof. Dr. Matthias Schirren, der BAU AG Kaiserslautern und dem Theodor Zink Museum. Sie wird am 29. April 2015 um 18 Uhr eröffnet.
Architekturgalerie Kaiserslautern, Rosenstraße 2, 67655 Kaiserslautern
Ausstellungsdauer: 29.4. bis 3.6.2015, Donnerstag + Freitag von 15 – 18 Uhr, Samstag 11 – 14 Uhr, und nach Vereinbarung
Weitere Informationen: www.architekturgalerie.org