Siedlung Schwyzer Straße, Berlin

In Berlin-Wedding baute die Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892  die Siedlung Schwyzer Straße. Bei der Planung war nicht nur eine wirtschaftliche Bauweise zu berücksichtigen, sondern das Büro musste sich auch mit der gegenüberliegenden Siedlung Schillerpark von Bruno Taut auseinandersetzen. Seit 2008 zählt diese Siedlung aus den 1920er-Jahren zum UNESCO-Weltkulturerbe. So erklärte auch Projektleiter Rainer Schmitz vom Büro Bruno Fioretti Marquez: „Es war uns wichtig, die schlichte, konzentrierte Einfachheit für die Siedlung Schwyzer Straße zu adaptieren.“ Es entstand ein schlüssiges Konzept für einen Hybrid aus Zeilenbau, Block und Hof basierend auf einem Konstruktions­modul (6,50 x 3,75 m), das flexibel anzuordnende Grundrisse erlaubt. Das Gebäude umfasst 73 Ein- und Vierzimmerwohnun­gen, eine Senioren-WG mit zehn Zimmern und ein Café. 31 Wohnungen sind barrierefrei errichtet, zwei davon rollstuhlgerecht. Das viergeschossige Gebäude mit einem extensiv begrünten Flachdach bildet einen geschützten Hof als grünes Zimmer für die Bewohner. Die großzügigen Durchgänge schaffen Bezüge zur gegenüberliegenden Taut-Siedlung und den Grünflächen des Schillerparks.

Die Architekten entschieden sich für eine monolithische, verputzte Mauerwerkskonstruktion aus dämmstoffverfüllten Poroton-Ziegeln. Die Anforderungen der EnEV 2009 sowie der aktuellen EnEV wurden mit dem U-Wert von 0,20 W/m²K für die Außenwand erfüllt
 
Deutsche Poroton GmbH
www.poroton.de
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