Haus Bruno Lambart, Düsseldorf
Die Alltagsarchitektur der Fünfzigerjahre fristet oft einen Dornröschenschlaf. Zu nüchtern und zu zurückhaltend ordnen sich die Wohnbauten zuweilen dem städtischen Kontext unter. Doch manchmal findet ein besonderes Exemplar zu neuem Leben, wie im Düsseldorfer Zooviertel das Wohnhaus des Architekten Bruno Lambart (1924-2014), das er 1955 für sich und seine Familie gebaut hatte. Nach seinem Tod übernahmen Ana Vollenbroich und Annelen Schmidt-Vollenbroich das Haus von der Familie. Im Kontext der Häuser aus ähnlicher Bauzeit fällt dieses Stadthaus durch die großflächige Verglasung auf. Im Zuge der Modernisierung legte Nidus Studio Wert auf den Erhalt der stilprägenden Elemente der Wiederaufbauzeit. So wurde die prägnante Straßenfassade mit den schmalen, über die gesamte Fassadenbreite verlaufenden Austritten erhalten, aber durch heutige Standards ergänzt. Die bereits zur Entstehungszeit wegweisende Grundrissstruktur des Gebäudes konnte mit nur wenigen Eingriffen übernommen und für moderne Ansprüche fit gemacht werden. In den oberen Stockwerken wurde die Küche in den offenen Wohnraum zur Straßenseite und die Ausrichtung des Bads zum Garten hin verlegt. So entstanden großzügige Wohnungen.
Der Ausbau erfolgte wiederum im Sinne einer Neuinterpretation der vorgefundenen Fünfzigerjahre-Architektur. Natürliche, hochwertige Materialien wie der schwarze Terrazzo im Treppenhaus, weiß getünchte Wände und ein Eichenparkett prägen die Wohnräume. Der Farbkanon orientiert sich an den changierenden Tönen der Klinkerriemchen in der Fassade.
Projektdaten
Architektur / Innenarchitektur: Nidus GmbH | Nidus Studio GmbH, Düsseldorf,
www.nidus-studio.com
Fertigstellung Modernisierung: 2021
Hersteller: ALBRECHT JUNG GMBH & CO. KG, www.jung.de
Produkte: LS 1912 in Dark, LS 990 in Dark