Das Weltquartier erhält Deutschen Städtebaupreis
Die Projekte der IBA Hamburg nach wie vor von großer Bedeutung 22.01.2018Ein Jahr nach dem offiziellen Ende der IBA Hamburg, haben die Projekte immer noch eine große Relevanz. Das würdigten die Deutsche Akademie für Städtebau und Landesplanung und die Wüstenrot Stiftung mit dem Deutschen Städtebaupreis. Der im Jahr 1979 ins Leben gerufene Deutsche Städtebaupreis dient der Förderung einer zukunftsweisenden Planungskultur und Stadtbaukunst. Dabei sollen die Projekte in herausragender Weise den aktuellen Anforderungen an zeitgemäße Lebensformen ebenso Rechnung tragen wie den Herausforderungen an die Gestaltung des öffentlichen Raums, dem sparsamen Ressourcenverbrauch sowie den Verpflichtungen gegenüber der Orts- und Stadtbildpflege.
Das von kfs architekten aus Lübeck sanierte Quartier wurde unter dem Leitspruch der IBA Hamburg „Aufwertung ohne Verdrängung“ gemeinsam mit den Bewohnern in Workshops entwickelt. Soll heißen das bis 2025 die Kaltmieten maixmal um 1,05 € steigen dürfen. Zudem nahm das Konzept Rücksicht auf die Wünsche und Bedürfnisse der Quartiersbewohner. Neben der energetischen Sanierung der Gebäude, schufen die Architekten ein Freiraumkonzept und einen Treffpunkt für die Bewohner des Viertels.
Diese Qualitäten überzeugten die Jury: „Die Siedlung beeindruckt durch eine einladende großzügige Stimmung mit starkem, Identität stiftenden Charakter. Freiraumkonzept und Architektur schaffen einen starken, aber zurückhaltenden Rahmen, der durch die unterschiedlichen Bewohner vielfältig bunt ausgemalt wird. Gemeinsam ist es den Projektbeteiligten gelungen auf sozialer, partizipativer und gestalterischer Ebene eine angemessene Sprache zu finden, so dass das Weltquartier für viele Menschen unterschiedlicher Herkunft zur neuen Heimat wurde.“
Das Projekt Weltquartier ist noch nicht abgeschlossen. Insgesamt werden knapp 770 Wohneinheiten von der SAGA GWG nach den Plänen von sieben Architekturbüros um- bzw. neu gebaut. Darüber hinaus wurden 46 Gewerbeeinheiten im neuen Welt-Gewerbehof geschaffen. Seit Anfang 2013 erfolgt eine regenerative Wärmeversorgung durch den benachbarten Energiebunker, ebenfalls ein Projekt der Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg.