Der zweite Pädagoge
Schulräume zum Wohlfühlen und Lernen 22.01.2018Um die Lernatmosphäre von Klassenzimmern zu verbessern, haben Studierende der Technischen Universität München (TUM) Schulräume analysiert und Vorschläge für die Neugestaltung entwickelt.
Während der Bau einer Schule meist in den Händen eines Architekten liegt, wird bei der Ausgestaltung und Einrichtung der Klassenräume überwiegend auf vorgegebene Möbel und tradierte Standards vertraut -- so die Erfahrung des Schulbauarchitekten Ludwig Steiger, der an der TUM Baukonstruktion und Baugestaltung lehrt. Im Rahmen des Seminars "Lernumgebung Klassenzimmer" stellte Steiger daher zusammen mit seiner Mitarbeiterin Anna Gmelin seinen Lehramtskandidaten im Fach Innenausbau und Raumgestaltung die Aufgabe, Klassenzimmer verschiedener Berufsschulen zu analysieren und Vorschläge für eine innenarchitektonische Neugestaltung zu machen. "Mir war wichtig, dass die Studierenden keine Utopien entwerfen, sondern Entwürfe anfertigen, die sich auch realisieren lassen", erläutert Steiger.
So weicht in einem Raum das strenge grau-weiß der Wände einem warmen Orange, in einem anderen Raum werden die Tische mit verschiedenen Holzfarben furniert -- eine optische Referenz an die Holzbildhauer, die hier unterrichtet werden. Ordnung im Klassenzimmer schaffen auch optische Linien, die den Sitz- vom Computerarbeitsbereich abgrenzen. Als Raumteiler wirken Pflanzen - in Hydrokultur, damit sie lange Wochenenden überstehen. Auch hängende Deckenleuchten aus vergangenen Zeiten, die mittlerweile den Schülern den Blick auf die Beamerprojektion erschweren, werden ersetzt.
Anna Gmelin, die das Raumgestaltungsseminar an der TUM mit betreut, betont: "Die Entwürfe unserer Studierenden zeigen, dass sich oft schon mit einfachen Maßnahmen große Effekte erzielen lassen." Wenngleich es sich nicht um ausgearbeitete Pläne handele, hätten die Studierenden auch die Kosten im Blick gehabt, so dass sich mit einfachen Mitteln große Effekte erzielen ließen.
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