Die Architektur der neuen Weltordnung

Bauhausfestwoche und 11. Internationales Bauhaus-Kolloquium vom 1. bis 5. April 2009, Weimar

Architekturtheoretiker aus aller Welt debattieren ab 2. April 2009 in Weimar über die politischen und ethischen Herausforderungen der Globalisierung und die Antwort der Architektur. In der globalisierten Welt von heute bekommen Star-Architekten ihre spektakulärsten Aufträge nicht selten von Staaten und Herrschern, die keine demokratischen Komitees oder Planungsregeln berücksichtigen müssen. "Je zentralisierter die Macht, desto weniger Kompromisse müssen in der Architektur gemacht werden", erklärt Peter Eisenman. Die daraus resultierenden Konsequenzen für die Architektur diskutieren Philosophen, Historiker und Architekturtheoretiker vom 2. bis 5. April 2009 an der Bauhaus-Universität Weimar. 

"Die progressive Architektur floriert scheinbar besonders in Staaten mit repressiven Regimes und Defiziten im Bereich der Menschenrechte. Dennoch neigen zeitgenössische Architekturkritiker dazu, ökonomische, politische, soziale und ethische Gesichtspunkte zu ignorieren und sich stattdessen auf die ästhetischen Aspekte des Entwurfes, wie Ornament, Atmosphäre und Stimmungen zu konzentrieren", erläutert Prof. Dr. Kari Jormakka, einer der Leiter des Bauhaus-Kolloquiums. "Sie lehnen offen jede moralische Verantwortung ab und verneinen jede Möglichkeit des Widerstandes gegenüber ökonomischer oder politischer Macht." 

In drei Plenarveranstaltungen werden 23 renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt ihre Thesen vorstellen. Eingeladen sind unter anderem Philip Ursprung (Universität Zürich), M. Christine Boyer (Princeton University), Wolfgang Pehnt (Universität Bochum), Stanford Anderson (MIT), Philipp Oswalt (Stiftung Bauhaus Dessau) und Bill Hillier (University College London). Die Vormittage sind für fünf Workshops mit insgesamt 30 Vorträgen reserviert. Mit diesem Format wollen die Organisatoren den sehr erfolgreichen Dialog zwischen etablierten Forschern und Nachwuchswissenschaftlern fördern. 

Das Bauhaus-Kolloquium ist die älteste regelmäßig stattfindende Konferenz auf dem Gebiet der Architekturtheorie im deutschsprachigen Raum und findet seit 1976 regelmäßig in Weimar statt. Organisiert von der Professur Theorie und Geschichte der modernen Architektur an der Bauhaus-Universität Weimar, wird das Kolloquium von Prof. Kari Jormakka und Prof. Gerd Zimmermann geleitet. Ziel des interdisziplinären Forums ist es, wesentliche Fragestellungen der zeitgenössischen Architektur zu untersuchen. In der Vergangenheit widmete sich das Kolloquium den Themen Techno-Fiction (1996), Global Village (1999), Medium Architektur (2003) und Architektur und das digitale Bild (2007).

Veranstaltung: 11. Internationales Bauhaus-Kolloquium
Ort: Bauhaus-Universität Weimar, Audimax, Steubenstraße 6, 99423 Weimar
Zeit: 2. bis 5. April 2009
Internet: www.bauhaus-kolloquium.de

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