Energiesparfüchse

Energy Trophy - Ulmer Studententeam ist unter den Siegern

Die nationalen Sieger des europaweiten Wettbewerbs "Energy Trophy" stehen fest - und ein Studententeam der Hochschule Ulm gehört dazu. Mit bisher vier Prozent Energie-Einsparung im Gebäudekomplex Eberhard- Finckh-Straße belegte es den dritten Platz hinter der Opel AG (22 %) sowie der Commerzbank und der Dresdner Bank (jeweils 6 %). Unschlagbar war das Ulmer Team jedoch bei der Motivations- und Informationskampagne. In dieser Kategorie wurde es zum Sieger gekürt. Professor Gerd Heilscher, der die Teilnahme seiner Studenten an dem Wettbewerb initiiert hatte und als Lehreinheit leitete, konnte kürzlich in Berlin einen Scheck über 1500 Euro und die Trophäe in Empfang nehmen.

Ziel des Wettbewerbs ist es, mit möglichst einfachen und billigen Maßnahmen ein Höchstmaß an Energie-Einsparung bei Gebäuden zu erreichen. Als erstes riefen die Studenten im Frühjahr 2008 einen Ideenwettbewerb unter den Hochschulmitgliedern aus, um möglichst viele Vorschläge für derartige Energiespar-Maßnahmen zu sammeln. Die besten davon wurden analysiert und berechnet. Um beispielsweise die Grundlast der Stromversorgung zu senken, wurden alle Storm verbrauchenden Geräte erfasst. Unter ihnen befindet sich ein Getränkeautomat, der bisher ohne Zeitschaltuhr lief. Wie die Studenten feststellten, lassen sich die Stromkosten pro Jahr um circa 45 Prozent senken, wenn man den Automaten mit einer Wochen-Zeitschaltuhr versieht. Oder es amortisiert sich der Anschaffungspreis neuer energiesparender Rechner mit Flachbildschirmen innerhalb von fünf Jahren aufgrund der eingesparten Energiekosten, wenn diese während der Semesterferien abgeschaltet bleiben. Insgesamt - so die Berechnungen - werden sich in dem Gebäude die jährlichen Energiekosten um rund 10 Prozent durch solche einfachen Maßnahmen senken lassen.
 
Dem effizienten und verantwortlichen Umgang mit natürlichen Ressourcen fühlt sich die Hochschule Ulm gemäß ihrem Leitbild per se verpflichtet. Aus diesem Grund sind Themen zu einer nachhaltigen Entwicklung Bestandteil der Lehre, weshalb Professor Heilscher, unterstützt durch die Mitarbeiter des Instituts für Energie- und Antriebstechnik, die Wettbewerbsbeteiligung in das Wahlfach Energieanalyse integrierte. Mit einer begleitenden Informations- und Motivationskampagne versuchten die Studenten, möglichst  viele Hochschulmitglieder für Verhaltensänderungen zu sensibilisieren. Sie informierten über Plakate und E-Mail, schrieben den Ideenwettbewerb aus, nutzten die Prämierung der Vorschläge für einen Pressetermin, ersannen Aufkleber wie "Licht aus?" oder "PC aus?" für Labore und Hörsäle; wiesen mit Aufstellern auf die Strom verbrauchende Standby-Funktion hin und nahmen mit dem Reinigungsunternehmen und dem Rechenzentrum Kontakt auf, um verhaltens- und gerätetechnische Defizite aufzudecken und abzustellen.
 
Heilscher, der als Professor für Dezentrales Energiedatenmanagement regenerativer Systeme an der Hochschule Ulm tätig ist, will diese Form von Projektstudium, die als innovative Lehrform durch LARS gefördert wird, fortführen. Er könnte sich zum Nutzen aller einen hochschulinternen Wettbewerb zwischen den drei Standorten der Hochschule Ulm vorstellen und strebt sogar einen Wettbewerb zwischen den Hochschulen des Landes Baden-Württemberg an.

Internet: www.energytrophy.org

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