Erhalt historischer Innenstädte
Fördermittel für sechs UNESCO Welterbestätten übergeben 22.01.2018Sechs Städte, deren historische Altstädte als UNESCO Welterbe gelistet sind, erhalten Fördermittel aus dem UNESCO Welterbeprogramm des Bundes. Im Rahmen des 17. Kongresses Städtebaulicher Denkmalschutz in Quedlinburg übergab Staatssekretär Prof. Dr. Lütke Daldrup den Städten Goslar, Bamberg, Quedlinburg, Stralsund, Wismar und Regensburg symbolische Schecks in Höhe von insgesamt rund 40 Mio. €.
Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee: "Die mittelalterlichen Stadtkerne prägen bis heute unsere Vorstellung der europäischen Stadt. Besucher und Touristen aus der ganzen Welt kommen nach Deutschland, um die intakten Altstädte zu bewundern. Das soll auch für zukünftige Generationen gelten. Die Bundesmittel werden einen wichtigen Impuls für den Erhalt der Altstädte geben. Der Welterbetitel ist eine Auszeichnung, bedeutet aber auch eine große Verantwortung und Verpflichtung, sorgsam mit diesem Erbe umzugehen und es für künftige Generationen zu bewahren."
Die Förderung kommt aus dem UNESCO Welterbeprogramm, das die Bundesregierung Anfang des Jahres aufgelegt hat. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung stellt von 2009 bis 2013 insgesamt 150 Mio. € zur Förderung von Investitionen in die UNESCO Welterbestätten in Deutschland zur Verfügung. Mit dem Förderprogramm werden dringend notwendige Investitionen in den Erhalt der historischen Stätten von Weltrang ermöglicht und eine welterbeverträgliche Entwicklung der Kommunen unterstützt. Zudem geben die Förderungen Impulse für die regionale Bauwirtschaft.
Die Altstadt von Goslar wurde 1992 gemeinsam mit dem alten Erzbergwerk als Welterbe eingetragen. Goslar erhält rund 4,2 Mio. € vom Bund, um Baudenkmale in der Altstadt zu restaurieren und Sanierungen am Bergwerk Rammelsberg vorzunehmen.
Die Altstadt von Bamberg wurde 1993 als einzigartiges Beispiel frühmittelalterlicher Strukturen als Welterbe eingetragen. Bamberg erhält rund 4,8 Mio. € vom Bund, um die Kirche St. Elisabeth zu sanieren, das alte Waisenhaus in ein Jugendgästehaus umzuwandeln, einen mittelalterlichen Modellgarten anzulegen, das Kloster St Michael und die ehemalige Propstei Sankt Getreu zu sanieren.
Die Altstadt von Quedlinburg wurde 1994 in die UNESCO Welterbeliste eingetragen. Mit ihren über 1300 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten und bedeutenden Jugendstilbauten ist sie eines der größten Flächendenkmäler Deutschlands. Quedlinburg erhält rund 10,8 Mio. €, um den Schlossberg zu sichern und Stiftskirche sowie Stiftsgebäude zu sanieren. Auch das Rathaus und der Marktplatz sollen saniert werden.
Die Altstädte von Stralsund und Wismar wurden 2002 gemeinsam als repräsentative Beispiele der Hanse in die Welterbeliste aufgenommen. Beide Städte zeugen von der Blüte des Städtebundes im 14. Jahrhundert. Stralsund erhält rund 4,1 Mio. € vom Bund, Wismar rund 8,5 Mio. €. In Stralsund sollen unter anderem die Kirche St. Jakobi, die Klosteranlage St Johannis und verschiedene Bürgerhäuser saniert werden. In Wismar werden Bürgerhäuser und er Museumskomplex Schweinsbrücke saniert, der Kirchturm der St Georgen-Kirche wieder aufgebaut und das noch erhaltene Kellermauerwerk der ehemaligen "Alten Schule" gesichert.
Die Altstadt von Regensburg wurde 2006 als Welterbe aufgenommen. Sie gilt als die best erhaltene mittelalterliche Großstadt Deutschlands. Sie umfasst 984 Einzeldenkmäler. Als überragende Ingenieurleistung des 12. Jahrhunderts gilt die Steinerne Brücke über die Donau. Sie soll instand gesetzt werden mit den rund 7,5 Mio. € vom Bund. Außerdem sollen Reste eines Römerlagers und der ehemaligen Königlichen Villa saniert und ein Informationszentrum eingerichtet werden.
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