Antragsflut übertrifft Erwartungen

Förderprogramm UNESCO Welterbestätten

Von abrutschenden Schlossbergen bis hin zu bröckelnden Kirchenfassaden: der Aufruf des Bundes hat gezeigt, dass der Bedarf in den Kommunen für Unterstützung beim Erhalt der Welterbestätten enorm ist. Diese Woche endete die Frist, Förderung vom Bund zu beantragen. Aus allen 33 Welterbestätten in Deutschland sind Anträge im Bundesbauministerium eingegangen, insgesamt über 250 einzelne Projekte. Das übertrifft die Erwartungen deutlich.

Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee hat deshalb über die bisher für das Programm veranschlagten 150 Millionen Euro hinaus noch einmal jeweils 100 Millionen in den Haushalten 2010 und 2011 beantragt. Tiefensee: "Wir haben mit dem Programm einen Nerv getroffen. Die Antragsflut zeigt, dass der Bedarf enorm ist. Wir müssen alles tun, die Träger der Welterbestätten in ihrer wichtigen Aufgabe zu unterstützen. Der Erhalt und die Pflege des historischen Erbes ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir lassen die Gemeinden nicht allein. Wenn es sein muss, werden wir die Mittel aufstocken, um diese Aufgabe zu bewältigen. Das sind wir den nachfolgenden Generationen schuldig."

Das Spektrum der beantragten Förderprojekte reicht von Sanierungsmaßnahmen über Neu- und Erweiterungsbauten für Museen und Dokumentationszentren, Wegeleitsysteme bis hin zu Konzepten, die Welterbestätten mit der Entwicklung der Stadt, des Tourismus oder des Verkehrs in Einklang zu bringen.

Eisleben möchte das Museumsquartier samt Umfeld aufwerten. Die Wartburg soll saniert werden. In Weimar sollen die Bauhausstätten saniert und ein stadtweites   Informations- und Leitsystem für Besucher entwickelt werden, zudem ist ein denkmalpflegerisches Konzept für den Alten Friedhof geplant. In Aachen sollen am Dom die Besucherströme besser gelenkt werden. Stralsund will die Altstadt aufwerten. In Würzburg soll die städtebauliche Situation einschließlich der Verkehrsplanung rund um die Residenz optimiert werden. Bad Muskau plant ein Parkhaus für die Besucher rund um den Fürst-Pückler-Park. Quedlinburg braucht Geld, um den Schlossberg, die Stiftskirche und das Schloss zu sichern.

Die Anträge werden nun gesichtet und dann durch ein unabhängiges Expertengremium bewertet. Im Mai wird   die Empfehlung der Experten vorliegen, die ersten ausgewählten Projekte können dann ab Juni starten. Tiefensee: "Wir entscheiden nach Dringlichkeit und Qualität der Vorschläge. Wichtig ist auch, dass geplante Investitionen rasch umgesetzt werden können, damit Arbeitsplätze im Handwerk und den Unternehmen vor Ort gesichert werden".

Das Bundesbauministerium stellt mit dem Programm 2009 - 2013 insgesamt 150 Millionen Euro zur Förderung der Welterbestätten in Deutschland bereit.

Internet: www.bmvbs.de

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