Europäisches Fassadennetzwerk gegründet
Internationale Fassadenexperten tagten in Detmold 22.01.2018Es gibt kaum etwas im Baubereich, das mehr Entwicklung durchmacht als die Fassade. Das wurde beim Symposium „facade2009“ an der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur – einem Fachbereich der Hochschule Ostwestfalen-Lippe - deutlich, das am 27. November 2009 stattfand. Die Beiträge über geklebte Fassadensysteme, gedruckte Fassadenelemente und digitale Entwurfsoptimierung fanden reges Interesse bei den 160 internationalen Besuchern. Prof. Uta Pottgiesser von der einladenden Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur initiierte gemeinsam mit ihrem Kollegen Prof. Ulrich Knaack das Symposium, das seit fünf Jahren auf zunehmend großes Interesse bei Fassadenspezialisten im europäischen In- und Ausland trifft.
Die Detmolder Fachtagung ist auch Ausdruck der internationalen Zusammenarbeit mit den Hochschulen in Delft und Luzern. Vorgestellt wurde während des Symposiums deshalb auch der deutschlandweit einzigartige Master-Studiengang „International Facade Design and Construction“, der in Kooperation mit der schweizerischen und holländischen Hochschule angeboten wird. Nach der erfolgreichen Premiere startete diesen Herbst an der Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur der zweite Jahrgang. Die Studierenden kommen aus Brasilien, Vietnam, Thailand, Indonesien, Spanien, Belgien, Rumänien und den Niederlanden. „Die Studierenden können hier entweder in vier Semestern in Teilzeit oder aber in drei Semestern in Vollzeit studieren“, erläutert Holger Strauß, Mitorganisator des Masterstudienganges. Der Praxisbezug wird durch die enge Zusammenarbeit mit kooperierenden Firmen aus dem Bereich der Fassadentechnik garantiert. Strauß: „Weltweit gibt es nur wenige Angebote dieser Art für Architekten, die sich auf Fassadenplanung spezialisieren möchten.“
Bei der Industrie stößt der Aufbau-Studiengang ebenfalls auf großes Interesse. Diese zeigt sich in der Vergabe von Masterarbeiten an die Studierenden. „Wir beobachten, dass die Industriepartner unsere Studierenden sehr genau scannen“, sagt Knaack. Und dies, obwohl es noch keine Absolventen gibt. So war beispielsweise der Bielefelder Fassaden- und Fensterspezialist Schüco gleich mit mehren Mitarbeitern auf dem Symposium vertreten. „Es gibt einfach sehr wenige Fassadenspezialisten für den Bedarf“, bestätigt auch Christian Anders von der Firma Anders Metallbau.
Ebenfalls Ausdruck der Internationalisierung von Forschung und Lehre ist die Gründung eines europäischen Fassaden-Netzwerkes. Die schon bestehende Kooperation beim Fassadenmaster zwischen der Hochschule Ostwestfalen-Lippe und den Hochschulen in Delft/NL und Luzern/CH soll nun auch auf Bath/GB und San Sebastian/E ausgedehnt werden. Gemeinsam planen die Gründungsmitglieder, zukünftig ein eigenes Fassaden-Magazin herauszubringen. Von bisherigen Fassaden-Zeitschriften soll es sich durch den Schwerpunkt auf technischen Inhalten und Forschung abheben.
Die nächste Fassaden-Konferenz wird am 26. November 2010 in Luzern/CH stattfinden.
Internet:
www.fassadenmaster.de
www.facade-network.com