Faszination Wohnungsbau
Preisverleihung zum Heinze ArchitektenAWARD auf der BAU 2011 22.01.2018Heinze prämierte erstmals Deutschlands beste Entwürfe für Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäuser. Die Preisträger des ArchitektenAWARD wurden am 18. Januar 2011 feierlich im Rahmen der größten Baumesse Europas geehrt. „Den Branchentreff als Bühne für die prämierten Objekte zu nutzen, war uns ein besonderes Anliegen“, so Projektleiter Mathias Kutt, der während des Wettbewerbs auch immer wieder zum Ansprechpartner für die Teilnehmer wurde. „Der oft weniger beachteten Disziplin Wohnungsbau wurde durch die eindrucksvollen Objekte, die zum Award eingereicht wurden, neuer Glanz verliehen. Das wollten wir hier auch einer möglichst breiten Architektur-Öffentlichkeit präsentieren.“
Die 10 Preisträger sind:
1. Preis Neubau: Villa am Neuchâteler See - Etienne Descloux PE-P
Die zeitlose Villa an die klassische Moderne angelehnt, besticht durch ihre Einfachheit und Eleganz. Das einzige Ornament besteht aus der skulpturalen Wendeltreppe. Minimale Abweichungen in der Geometrie verformen die einfachen Räume zu einem komplexen, spannungsreichen Gefüge. Sowohl der Innenraum als auch die Bezugnahmen des Außenraumes lassen so ein herausragendes Haus entstehen.
2. Preis Neubau: minimumhouse, Klausdorf - Scheidt Kasprusch Gesellschaft von Architekten mbH
Bei diesem Objekt ist besonders hervorzuheben, dass es sich um einen Prototyp für ein Fertighaus handelt. Es entsteht ein spannendes Spiel zwischen der Auflösung der Gebäudehülle und der umgebenden Natur. Die Ausführung als Niedrigenergiehaus bei dreiseitiger Verglasung wird von der Jury positiv gesehen.
3. Preis Neubau: All I see is the sea – Seevilla, Potsdam - Tillmann Wagner Architekten
Das Haus ist ein Mehrgenerationenhaus mit filigraner Ornamentik. Jede Ebene hat große Freiräume, die zum See orientiert sind. Großzügig gruppieren sich die Räume um eine gemeinsame Mitte. Mit dem feinen Relief und der monochromen Gestaltung entsteht trotz der Größe des Hauses gut proportioniertes, angemessenes Volumen.
1. Preis Sonderpreis der Jury Neubau: Fontavia Parkvillen - Goetz Hootz Castorph Architekten und Stadtplaner GmbH
Die Parkvillen produzieren ein Bild vom exklusiven Wohnen, ohne sich auf historisierende Vorbilder zu berufen. Bekannte Elemente von Kurarchitekturen, wie beispielsweise die Loggien, werden zu einem zeitlosen und dezent wirkend Wohnhaus zusammengefügt. Es entsteht so etwas wie eine zeitlose Eleganz, die der Nutzung, aber auch dem Verhältnis zum umgebenden Park besonders angemessen ist.
2. Sonderpreis der Jury Neubau: JustK – Wohnhaus für 4 Kinder und 2 Erwachsene, Tübingen - Martenson und Nagel Theissen
Das Haus wirkt auf den ersten Blick auffällig skulptural, wobei auf den zweiten Blick die ungewöhnliche Form nachvollziehbar wird. Die Elemente einer bekannten Villenarchitektur werden frei zu einem neuen Ausdruck komponiert. Die Beschränkung auf wenige aussagekräftige Materialien überzeugt innen wie außen.
3. Sonderpreis der Jury Neubau: Wohnen für Amerikaner, Rodenbach - bayer | uhrig Architekten BDA
Die Jury würdigt hier insbesondere den städtebaulichen Ansatz. Mit den Zwillingshäusern wird anhand eines Prototyps gezeigt, wie der „Wildwuchs" in einem klassischen Einfamilienhaus-Gebiet diszipliniert werden kann. Dies geschieht mit einem Augenzwinkern und einer sympathischen Selbstironie.
1. Preis Umbau/Modernisierung: Wohnhochhaus, Frankfurt am Main - Stefan Forster Architekten
Das Projekt ist von einer erheblichen Relevanz für heutige Diskussionen über Umnutzung und Nachhaltigkeit. Mit intelligenter Grundrissgestaltung wird hier vorgeführt, wie Bürogebäude der Nachkriegszeit sich in Wohnraum umwandeln lassen. Hierbei wird weder die Herkunft als Bürohaus geleugnet, noch leidet die Qualität des Wohnens unter den Zwängen der ursprünglichen Nutzung.
2. Preis Umbau/Modernisierung: Neuer Rahmen für das alte Haus – Wohnhaus in Selb - Osterwold & Schmidt EXP!ANDER Architekten BDA
Mit einem selbstbewussten Eingriff wird das recht durchschnittliche Bestandsgebäude zu einem außergewöhnlichen Wohnhaus überformt. Dabei werden die bestehenden Strukturen geschickt in den neuen Ausdruck integriert. Die Überformung ergibt ein überraschendes, homogenes Ganzes.
3. Preis Umbau/Modernisierung: Pumpwerk Neukölln - Wenk und Wiese Architekten
Die Strategie ist hier „fast nichts“ zu tun, um so die Qualitäten des industriellen Bestands herauszuarbeiten. Die wenigen Eingriffe überzeugen durch ihre strenge Zurückhaltung. Es gelingt den Entwurfsverfassern, das Bestandsgebäude als Architekturjuwel herauszuarbeiten und so für eine neue Nutzung zu transformieren.
Sonderpreis der Jury Umbau/Modernisierung: P22 - CS.A Claus Schuh Architekten
Die Jury überzeugt besonders, wie eine alltägliche Aufgabe hervorragend gelöst wird. Mit wenigen reduzierten Maßnahmen gelingt eine eigene Handschrift, ohne dem ursprünglichen Gebäude Gewalt anzutun. Das Projekt kann als beispielhaft für eine wichtige alltägliche Aufgabe angesehen werden.