Fünf aus 335
Finalisten des Preises der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur/Mies-van-der-Rohe-Preis 2013 bekannt gegeben 22.01.2018Die Europäische Kommission und die Stiftung Mies van der Rohe haben die fünf Finalisten bekanntgegeben, die um den Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur/Mies-van-der-Rohe-Preis 2013 konkurrieren. Insgesamt 335 Werke in den 37 Teilnehmerländern des EU-Programms „Kultur“ waren für die Auszeichnung nominiert.
„Ich gratuliere allen nominierten Architektenteams und ganz besonders den Finalisten. Die europäische Architektur ist besonders reich an Talenten und ein leuchtendes Beispiel für unsere dynamische Kultur- und Kreativwirtschaft. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass die Architekturbranche infolge der Wirtschaftskrise vor großen Herausforderungen steht. Die Europäische Kommission und die Stiftung Mies van der Rohe unterstützen diesen Sektor, der nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft und zur Schaffung von Arbeitsplätzen leistet, sondern auch ein hohes kreatives Potenzial birgt und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft stärkt. Wir werden die Architektur auch weiter fördern – durch diesen Preis und im Rahmen des künftigen Programms ‚Kreatives Europa’“, sagte Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend.
Die fünf Finalistenprojekte und ihre Architektenteams sind:
- Rathaus, Gent, Belgien,
Robbrecht en Daem architecten, Marie-José Van Hee architecten,
- Superkilen (interkultureller Stadtpark), Kopenhagen, Dänemark,
BIG Bjarke Ingels Group, Topotek1, Superflex,
- Harpa – Konzerthalle und Konferenzzentrum Reykjavik, Reykjavik, Island,
Batteríid Architekten, Henning Larsen Architekten, Studio Olafur Eliasson,
- Seniorenheim, Alcácer do Sal, Portugal,
Aires Mateus Arquitectos, und
Metropol Parasol (Kultur- und Geschäftszentrum), Sevilla, Spanien,
J. Mayer H., Berlin.
Eine Fachjury (s. Kasten) erstellte die endgültige Auswahlliste. Die Gewinner des Preises und des Sonderpreises für junge Architektinnen und Architekten werden im Mai bekanntgegeben. Die Preisverleihung findet am 6. Juni im Mies-van-der-Rohe-Pavillon in Barcelona (Spanien) statt.
Hintergrund
Die Architekturbranche ist das Herzstück des dynamischen Kultur- und Kreativsektors Europas. Mehr als eine halbe Million Menschen sind direkt in dieser Branche beschäftigt, weitere 12 Millionen im Baugewerbe. Die Kultur- und Kreativbranche trägt insgesamt bis zu 4,5 % zum BIP der EU bei.
Der Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur/Mies-van-der-Rohe-Preis unterstreicht den Beitrag europäischer Architektinnen und Architekten zur Entwicklung neuer Ideen und Technologien in der modernen Stadtentwicklung. Er wurde 1987 ins Leben gerufen und wird gemeinsam vom EU-Programm „Kultur“ und der Stiftung Mies van der Rohe finanziert. Mit 60 000 EUR dotiert, ist er der renommierteste europäische Architekturpreis. Er wird alle zwei Jahre an ein Projekt verliehen, das in den zwei Jahren zuvor fertiggestellt wurde. Die diesjährige Verleihung ist bereits die dreizehnte.
Nominiert werden die Projekte von unabhängigen Fachleuten aus ganz Europa, den Mitgliedsverbänden des Rates der europäischen Architekten (ACE), nationalen Architektenverbänden sowie den Mitgliedern des Beirats für den Preis. Der Preis ist nach Ludwig Mies van der Rohe benannt, der als einer der Vorreiter moderner Architektur im 20. Jahrhundert gilt.
Fachjury 2013:
Wiel Arets, Vorsitzender der Jury/Wiel Arets Architekten, Maastricht;
Pedro Gadanho, Kurator für zeitgenössische Architektur, Museum of Modern Art (MoMA), New York;
Antón García-Abril, Ensamble Studio, Madrid;
Louisa Hutton, Sauerbruch Hutton Architekten, Berlin;
Kent Martinussen, Vorstand, Dansk Arkitektur Center (DAC), Kopenhagen;
Frédéric Migaryou, Direktor für Architektur & Design, Centre Pompidou, Paris;
Ewa Porębska, Chefredakteurin, Architektura-murator, Warschau;
Giovanna Carnevali, Sekretärin der Jury/Direktorin, Stiftung Mies van der Rohe, Barcelona.
Frühere Gewinner waren u. a.:
- Neues Museum, Berlin, Deutschland; David Chipperfield/David Chipperfield Architects in Zusammenarbeit mit Julian Harrap
- Norwegisches Opernhaus „Den Norske Opera & Ballet“, Oslo, Norwegen; SNØHETTA/Kjetil Trædal Thorsen, Tarald Lundevall, Craig Dykers
- Niederländische Botschaft in Berlin, Deutschland; OMA/Rem Koolhaas, Ellen van Loon
- Kongresshalle Kursaal, San Sebastián, Spanien; Rafael Moneo
- Stadtbahn-Terminal Hoenheim Nord, Straßburg, Frankreich; Zaha Hadid/Zaha Hadid Architects
- Kunsthaus Bregenz, Österreich; Peter Zumthor
- Französische Nationalbibliothek, Paris, Frankreich; Dominique Perrault
- Flughafen Stansted, London, Vereinigtes Königreich; Norman Foster/Norman Foster + Partners
- Bankgebäude Borges e Irmão, Vila do Conde, Portugal; Álvaro Siza Vieira
Unter den nominierten deutschen Projekten sind:
- Ludwig-Hofmann-Grundschule, Berlin - aff-architekten,
- Islamisches Kulturzentrum Köln - Architekturbüro Paul Böhm,
- Riesentropenhalle, Leipzig - Henchion Reuter Architects,
- Porschepavillon Wolfsburg - Henn Architekten,
- Keltenmuseum am Glauberg - kadawittfeldarchitektur,
- Hambacher Schloss - Max Dudler,
- Besucherzentrum Heidelberger Schloss - Max Dudler,
- Hochschule für Fernsehen und Film und Staatliches Museum Ägyptischer Kunst, Berlin - Peter Böhm Architekten,
- Brückenskulptur "Slinky springs to fame" - schlaich bergermann und partner / Mike Schlaich,
- Erweiterung des Städel Museums, Frankfurt am Main - schneider + schumacher,
- Umnutzung der Liebfrauenkirche zum Kolumbarium, Dortmund - Volker Staab,
- Hochschule Darmstadt Grundinstandsetzung und Erweiterung des Hochhauses C10 - Volker Staab,
- Museum der Bayerischen Könige, Hohenschwangau - Volker Staab,
- Militärhistorisches Museum Dresden - Daniel Libeskind,
- Zentrum für Virtuelles Engineering (ZVE), Stuttgart - UNStudio / Ben van Berkel.