Holzbeton
Experimentalbau green:house auf dem Campus der Bauhaus-Universität Weimar 22.01.2018Green:house, so heißt das dreistöckige Gebäude mit 500 m² Nutzfläche, das derzeit auf dem südlichen Areal der Bauhaus-Universität Weimar errichtet wird. Dabei wird in dieser Form weltweit erstmalig der neuen Baustoff Holzbeton verwendet. Entwickelt wurde das green:house von Prof. Walter Stamm-Teske, Professor für Entwerfen und Wohnungsbau an der Fakultät Architektur, der den Bau mit über 20 Industriepartnern, Firmen und Fachplanern seit Herbst 2010 realisiert. Allen Beteiligten dient das experimentelle Gehäuse als Versuchsraum neuer Produkte, Bauteildetails, Standards und Kombinationen von üblicherweise im Bauprozess streng getrennter Gewerke. Ab dem Wintersemester 2011/12 testet die Fakultät Architektur den Bau unter Praxisbedingungen als Arbeits- und Wohnraum für Studierende.
Der verwendete Baustoff Holzbeton besteht ausschließlich aus Holzhäckseln sowie dem Bindemittel Zement und ist ein Produkt der Helika GmbH, Reutlingen. In Kombination mit der aus dem Fertighausbau bekannten Holzrahmenbauweise ergeben sich hervorragende bauphysikalische Eigenschaften, die mit Massivbaukonstruktionen konkurrenzfähig sind. Die 8 cm starken, 1,25 mal 1,25 m großen Bauplatten aus Holzbeton wurden auf einer gedämmten Holzrahmenkonstruktion zusammengefügt. Dieser Wandaufbau bietet ausgesprochen günstige thermische und akustische Eigenschaften. Auch hinsichtlich des Produktionsprozesses sowie der schnellen und einfachen Montage erwies sich das Material als effizient und wegweisend. Vor allem unter Betrachtung energetischer Aspekte wird ein enormer Marktwert für die Zukunft erwartet. So erreicht das green:house schon jetzt Passivhausstandard, Null-Energie-Haus-Standard wird durch die Installation von Sonnenkollektoren und Solarmodulen angestrebt.
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