Event

LichtRouten 2018 in Lüdenscheid

Nach fünfjähriger Pause wurden in diesem Herbst wieder die LichtRouten in Lüdenscheid veranstaltet. Unter der künstlerischen Leitung von Bettina Pelz und Tom Groll waren über den Stadtraum verteilt insgesamt 23 Installationen internationaler Lichtkünstler zu erleben. Vom 28. September bis 7. Oktober erlebten Lüdenscheider und Angereiste die unterschiedlichsten Interventionen, Projektionen und Installationen, die Kirchen, Plätze, leerstehende Gebäude oder Naturräumen zu einem besonderen Erlebnis machten. Schon in der Zeit, die die Künstler an dem von ihnen gewählten Ort ihre Arbeiten konzipierten und dann installierten, ergaben sich zahlreiche Begegnungen mit Lüdenscheider Bürgern. Diese konnten mit ihren Geschichten und Ansichten noch einen weiteren Zugang zu den Gebäuden ermöglichen. Umgekehrt wurden den Besuchern über die Installation andere Ebenen des räumlichen Erlebens eröffnet. Drei sind hier kurz beschreiben.
 
Eva-Maria Joerressen und Klaus Kessner zeigten sich zum Beispiel schon bei einem Besuch im Frühjahr vom Dach des Lüdenscheider Kulturhauses fasziniert. Bei den LichtRouten erzeugten digital animierte Bild- und Tongefüge, die über einen Algorithmus errechnet wurden eine geradezu hypnotische Wirkung. Die immer wieder neu zusammengefügten Sequenzen, die sich nie wiederholten, erzeugten beim Betrachter den Eindruck einer fortwährenden Bewegung des Stürzens oder Verschiebens.
Im Turm der St. Joseph und Medardus Kirche war die Arbeit „Cronotop“ von Ingo Wendt installiert, die Interpretation einer Uhr, die aber keine Zeit anzeigt. Ein langsam laufender Mechanismus wurde auf einen runden Projektionskreis auf einer Seite projiziert. Auf der anderen Seite war ein buntes Lichtbild zu sehen, das sich sehr langsam bewegte und ebenfalls auf eine runde Projektionsfläche projiziert wurde. Ursprünglich wart das kinetische Objekt im Zentrum für internationale Lichtkunst in Unna 2016 gezeigt worden.
Im Loher Wäldchen wurde noch auf eine andere Seite Lüdenscheider Industrie aufmerksam gemacht – die Kunststoff verarbeitende. Die begehbare Skulptur aus mehreren Schichten Klebeband spannte sich wie eine organische gewachsene Form zwischen den Bäumen auf. Die Idee für die Installation von numen/for use stammt aus einem Set-Design-Konzept für eine Tanzperformance, bei der sich die Form aus der Bewegung der Tänzer zwischen den Säulen entwickelt. Die Tänzer dehnen das Band während der Bewegung, so dass die resultierende Form eine (Band-)Aufnahme der Choreographie ist.
 
www.lichtrouten.de  
 

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