Making Heimat. Germany, Arrival Country
Am 27. November 2015 gab das BMUB bekannt, wer 2016 den Deutschen Pavillon auf der 15. Architekturbiennale in Venedig kuratieren wird: das Deutsche Architekturmuseum Frankfurt a. M. 22.01.2018Bereits im Oktober (2015) sollte laut Ministerium die Entscheidung gefallen sein, nun hat es bis Ende November gedauert: Auf Empfehlung der Auswahlkommission des offenen Wettbewerbsverfahrens zur Bestimmung des/der Generalkommissar(s)e für den deutschen Beitrag zur Architekturbiennale 2016 in Venedig wurde das Deutsche Architekturmuseum (DAM) ausgewählt. Erstmals wurde damit eine Architekturinstitution ausgewählt und nicht wie bisher ein Architekten-/Künstler-/Designerteam. Das DAM wird in Venedig die Ausstellung „Making Heimat. Germany, Arrival Country“ im Deutschen Pavillon zeigen, die inhaltliche Verantwortung für den deutschen Beitrag trägt das DAM-Team bestehend aus dem Generalkommissar und DAM-Direktor Peter Cachola Schmal, dem DAM-Kurator Oliver Elser und der Projektkoordinatorin Anna Scheuermann. Die Ausstellung und den Katalog gestalten Something Fantastic (Leonard Streich, Elena Schütz und Julian Schubert) aus Berlin.
Zu den Inhalten der Ausstellung erklärt das Team des DAM:
„Die gegenwärtige Flüchtlingslage ist Teil einer großen, weltweiten Migrationsbewegung. Sie führt vom Land in die Städte. Vor welchen Herausforderungen stehen die Städte, in denen die Flüchtlinge und Migranten ankommen? Wo in Deutschland befinden sich bevorzugte „Ankunftsstädte“? Wie werden aus den Neuankömmlingen gesellschaftlich integrierte Bürger? Und welchen Beitrag können Architektur und Städtebau in diesem Prozess leisten? Ausgehend von den Thesen, die der kanadische Journalist Doug Saunders in seinem Sachbuch-Bestseller „Arrival City“ entwickelt hat und als Berater in die Ausstellung „Making Heimat“ einbringen wird, beschäftigt sich das DAM im Deutschen Pavillon mit diesen Fragen. Wir werden deutsche „Ankunftsstädte“ wie beispielsweise Offenbach am Main untersuchen und in thesenhafter Form die Bedingungen einer guten „Arrival City“ formulieren.“
In einem „Call for Projects“ hatte das DAM im November nach Bauten gefragt, die derzeit in Deutschland für Flüchtlinge und Migranten umgesetzt werden. Architekten, Kommunen, Unternehmen, aber auch engagierte Flüchtlingsbetreuer haben sich daraufhin gemeldet. Zahlreiche Projekte wurden eingereicht, von der Erstaufnahmeeinrichtung für 800 Personen bis zur Fahrradwerkstatt, die von Flüchtlingen betrieben wird. Die Ergebnisse des „Call for Projects“ sollen bereits Anfang 2016 öffentlich präsentiert werden. Auf diese Weise entsteht ein Informationspool für Planer und Entscheidungsträger.
Das Team des DAM besteht aus:
Peter Cachola Schmal
*1960 Altötting. Aufenthalte in Multan/Pakistan, Mülheim/Ruhr, Jakarta/Indonesien, Holzminden und Baden-Baden. Architekturstudium an der TU Darmstadt. 1989 Mitarbeit bei Behnisch+Partner in Stuttgart und 1990–93 bei Eisenbach+Partner in Zeppelinheim. 1992–97 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt. 1997–2000 Lehrauftrag für Entwerfen an der FH Frankfurt. Seit 2000 Kurator und seit 2006 Direktor des DAM. 2007 Deutscher Generalkommissar VII. Internationale Architekturbiennale São Paulo.
Oliver Elser
*1972 in Rüsselsheim. Architekturstudium in Berlin. 2003-2007 Architekturkritiker und Journalist in Wien. Seit 2007 Kurator am DAM und Autor von zahlreichen Beiträgen in Zeitungen, Magazinen und Büchern. 2012-13 Vertretungsprofessor für Szenografie an der FH Mainz. Ausstellungen u.a.: „Das Architekturmodell – Werkzeug, Fetisch, kleine Utopie“, 2012; „Die 387 Häuser des Peter Fritz“ (The 387 Houses of Peter Fritz) auf der Kunstbiennale Venedig; „Mission: postmodern. Heinrich Klotz und die Wunderkammer DAM“, 2014.
Anna Scheuermann, geb. Hesse
*1977 in Lahn-Gießen. Architekturstudium an der TU Darmstadt und am Tec de Monterrey in Querétaro, Mexiko. 2005-06 Volontariat am DAM. Seit 2006 freie Kuratorin und Autorin. 2007 Co-Kuratorin des deutschen Beitrags für die VII. Internationale Architekturbiennale São Paulo. Seit 2007 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für diverse Architektur- und Ingenieurbüros. Ausstellungen u.a.: „schneider+schumacher“, 2012; „Nove Novos“, 2013; „Suomi Seven“, 2014.