Muschelgesang

Sound Studies präsentiert den Hausklang der "Schwangeren Auster" vom 28. bis 30. August 2009

Ganz neue Töne im Haus der Kulturen der Welt: Wie klingt das Echo einer Auster? Was verraten Telefonzellen über ihre Vergangenheit? Und ist das Haus der Kulturen der Welt nicht eigentlich ein Flughafen? Zwölf Klangkünstler des Masterstudiengangs Sound Studies haben ein halbes Jahr lang genau hingehört und das Haus der Kulturen der Welt vermessen, resoniert und echolokalisiert. Mit dem Projekt Hausklang machen die Klangkünstler des Masterstudiengangs Sound Studies die Klangarchitektur vom Haus der Kulturen der Welt erfahrbar. Jede der Installationen gibt eine persönliche Antwort auf die Fragen: Wie klingt ein Gebäude aus dem Jahr 1957 heute? Welches Instrument bietet die Architektur des Hauses? Die Installationen nähern sich der Klangarchitektur über Echolokation und vertikales Hören, historische Dokumente und Sonic Fictions, gesungene Wege, spezifische Raumklänge und über Radiosendungen, die das außerordentlich resonanzfähige Gebäude durchklingen. Den Hausklang der "Schwangeren Auster" präsentieren sie allen Interessierten anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Hauses der Kulturen der Welt.

U.a. verrät die britische Klangkünstlerin Annie Goh den Besuchern in ihrer Installation „Piknoleptiker“ ein Geheimnis: Drei unbenutzte Telefonzellen im Untergeschoss des Hauses enthüllen verborgene auditive und visuelle Informationen aus der Sonic!Fiction des Hauses. Florian Goeschke aus Österreich wirft mit seiner Arbeit „HKW International“ die Frage auf, ob das futuristisch, altehrwürdige Gebäude nicht eigentlich ein Flughafen sei. Er beschäftigt sich mit der Transformation von Orten und der Frage nach deren Identität, Hör- und Wahrnehmungsweisen. Die deutsche Klangkünstlerin und Musikerin Anke Eckhardt präsentiert mit „Vertical Hearing“ auf dem Weg zum großen Auditorium eine pneumatische Klang-Wasserskulptur. Der australische Performer Damian Rebgetz nimmt die Besucher täglich ab 19 Uhr mit auf seinen Soundwalk „To Cross the House“ zwischen Tiergarten, schwangerer Auster und Spree. Treffpunkt ist der Tiergarten gegenüber vom Haus der Kulturen der Welt.

Wer sich Ende August dem HKW nähert, wird Grillen zirpen hören – oder Amphibien? Der deutsche Sounddesigner Jan Cziharz präsentiert seine Komposition „Haus der Grillen der Welt“ rund um das Haus der Kulturen der Welt. Der Klangkünstler Prof. Sam Auinger und die Stimmanthropologin Ulrike Sowodniok betreuten die Arbeiten der zwölf Klangkünstler des Masterstudiengangs Sound Studies künstlerisch. Geleitet wurde das Projekt von dem Klanganthropologen Prof. Dr. Holger Schulze.

Veranstaltung: Ganz neue Töne im Haus der Kulturen der Welt
Ort: Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin Tiergarten
Zeit: 28. August 2009, 18 – 21 Uhr, 29. und 30. August 2009 jeweils von 14 - 21 Uhr
Weitere Informationen: Eintritt frei. Bei der Vernissage am 28. August um 18 Uhr sind alle Installationen im Haus der Kulturen der Welt zu hören und die Künstler stehen für Gespräche bereit. Beim Rundgang „Sounding out the Haus“ am 29. August stellen die Künstler ihre Klangkonzepte vor und laden von 14 bis 20 Uhr zum Erkunden ein. Eine „Audio Surprise“ am 30. August um 18 Uhr rundet den Hausklang ab.

Internet:
www.udk-berlin.de
www.hkw.de

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 12/2008

Licht und Klang

In Kooperation mit Zumtobel entwickelte der Schweizer Audiospezialist Revox die beiden neuen Lautsprecher der Re:sound I Serie: Revox hat die Deckenlautsprecher Z60 und Z40 in die formschönen...

mehr
Ausgabe 03/2019

Ungers „Haus im Haus“ wird saniert

Auf der Jahrespressekonferenz gab das Deutsche Museum für Architektur das bekannt, womit Insider schon länger gerechnet hatten: Das DAM wird saniert werden müssen. Die Arbeiten, so die...

mehr

Das Haus der Stadt

Architekten der FHP beteiligen sich am Symposium der TU Berlin am 7. Mai 2010

Im Rahmen eines Symposiums an der TU Berlin werden am Freitag, dem 7. Mai 2010, 18 Architektinnen und Architekten ihr gebautes Städtisches Haus vorstellen und sich damit thematisch positionieren....

mehr
Ausgabe 09/2021

Für Erhalt des Haus Marlene Poelzig

Das Wohn- und Atelierhaus der Familie Poelzig in Berlin-Westend – 1930 nach dem Entwurf der Bildhauerin und Architektin Marlene Poelzig (auch Moeschke-Poelzig) errichtet – verfällt zusehends und...

mehr
Ausgabe 01-02/2024

Archäologisches Haus, Berlin

Vor zwölf Jahren wurde ein Wettbewerb ausgelobt, dessen Resultat ab 2014 gebaut werden sollte. 2019 wurde das, der Bau schritt nur langsam voran. Der Wettbewerb „Archäologisches Besucherzentrum...

mehr