Nachhaltige Architektur in Gewerbegebieten
Sieger des Südtiroler Bauherrenpreises stehen fest 22.01.2018Vorbildliche Architektur in Gewerbegebieten in Südtirol prämierte der erste Südtiroler Bauherrenpreis, mit dem die Bemühungen der Bauherren um eine nachhaltige Bauweise gewürdigt wurden. Der Preis wurde von der Stiftung der Kammer der Architekten in Zusammenarbeit mit der Standortagentur Südtirols, der Business Location Südtirol – Alto Adige (BLS), vergeben.
Der erste Preis ging an die Handwerkerzone Welschnofen. Dieses Projekt wies für die Jury von allen eingereichten Projekten das beste Gesamtkonzept eines architektonischen Ensembles auf, bei dem auch eine entsprechende Einbettung in die umgebende Landschaft erfolgt ist – ein wichtiges Kennzeichen guter Architektur. Das Urteil der Jury lautet dementsprechend: „… ist es gelungen, ein innovatives Gesamtkonzept zu erstellen, da ökologische, gestalterische und wirtschaftliche Aspekte ausgewogen und gleichberechtigt umgesetzt wurden.” Prämiert wurden die Gemeindeverwalter, das Konsortium und die einzelnen Bauherren, die „mit weitsichtigem Blick gemeinsam die Probleme dieser Zone gelöst und einen neuen lebenswerten Dorfteil geschaffen haben, der die umgebende Landschaft und Siedlungsstruktur aufnimmt”, so die Jury.
Auf dem zweiten Rang positionierten sich ex aequo gleich drei interessante Objekte.
Das neue Bürogebäude der Firma Barth Innenausbau, Brixen, ähnle einer „Skulptur“ und habe hohen Wiedererkennungswert, befand die Jury, es könne jedoch auch ein Ausstellungspavillon sein, da es als „Solitär“ wirke. Alles in allem zeichne sich das Gebäude durch ein eigenständiges gestalterisches Konzept aus. Wörtlich heißt es im Urteil der Experten: „Die Innenräume atmen eine angenehme Arbeitsatmosphäre, mit sorgfältig und stimmig ausgewählten Materialien und wohl bestimmten Ausblicken in die Umgebung. Interessant ist die vertikale Offenheit des Inneren.”
Der Firmensitz der Beleuchtungsfirma Ewo aus Kurtatsch ist als Einheit von Produktion und Verwaltung geplant worden – und das laut Jury sehr stimmig. Das als „Scheinwerfer” konzipierte Verwaltungsgebäude hebe sich dabei deutlich von den Produktionshallen mit seinen Wänden aus Profilglas ab. Für die Jury „zeigt das Verwaltungsgebäude klare konzeptionelle Linien und durch eine große Glasfront – sozusagen die Scheibe des Scheinwerfers – die deutliche Intention, sich als ‚Lichtfirma‘ zu positionieren“; hervorzuheben sei „der bewusst sparsame Umgang mit dem Raum und die schlichte Raumplanung im Inneren“. Zum Gesamteindruck trage die sorgfältige Außengestaltung des Geländes bei.
Beim Verwaltungsgebäude von Holz & ko aus Deutschnofen lobte die Jury besonders die großen Bemühungen der Bauherren, diesen Bau nach Kriterien der Nachhaltigkeit umzusetzen: „… der Holzverarbeitungsbetrieb hat ein bestehendes Gebäude aus Mauerwerk architektonisch erneuert und durch einen neuen Zubau aus Holz erweitert. Priorität hatte bei der Planung die Schaffung eines nachhaltigen Gebäudes, was bei der Umsetzung vorbildlich gelungen ist“, heißt es in der Begründung der Jury. Mit der durchgängigen Holzfassade an der Rückseite des Gebäudes und der damit verbundenen Außengestaltung sei eine stimmige Einheit zwischen Gebäude und Außenraum erreicht worden, die von einem sensiblen Umgang mit der Südtiroler Landschaft zeuge.
Internet: www.bls.info