Publizieren über Architektur

Über Architektur kann man so oder so schreiben. Oder berichten. Oder dokumentieren. Oder diskutieren. Meist geschieht das auf Papier, das bekanntlich geduldig ist. Aber nicht immer von gleicher Güte. Oder gleichem Format, meist auch nicht mit gleichem Anspruch. Und von der Ausrichtung der Publikation, die eben neutrale Dokumentation sein will oder schreiendes Pamphlet, einmal ganz abgesehen.

In Berlin eröffnet zu diesem Thema eine Ausstellung. ARCHIZINES feiert dort das gegenwärtig weltweite Aufleben alternativen Publizierens über Architektur. Herausgegeben von Architekten, Künstlern und Studenten bieten die im Mittelpunkt stehenden Publikationen nicht nur neue Foren zum Kommentieren, Kritisieren und Erforschen von Lebensräumen und Praktiken in der Architektur, sondern legen darüber hinaus auch eine Haltung an den Tag, die man ganz schlicht als „Liebe zu Printmedien“ bezeichnen könnte. Denn tatsächlich gibt es die, auch bei denen, die hier online arbeiten und Ihnen, den Lesern, von einer Ausstellung berichten, die im kommenden Print nicht mehr vorkommen kann da abgelaufen.

80 Architekturmagazine, Fanzines und Journale aus 20 Ländern werden, begleitet von Videointerviews mit ihren Machern, in der Ausstellung in Berlin zu sehen sein. ARCHIZINES-Gründer und Kurator Elias Redstone hat diese Wanderausstellung in Zusammenarbeit mit der Architectural Association School of Architecture initiiert, die in Deutschland, mit freundlicher Unterstützung von Artek, im do you read me?! Reading Room auf der Potsdamer Straße Station macht.

Zur Ausstellungseröffnung findet ARCHIZINES LIVE, eine Gesprächsrunde zu neuen Ansätzen des Publizierens über Architektur im Reading Room statt. Die Diskussion mit Martin Pohl und Jonas Malzahn (Horizonte), Katja Gretzinger (Candide), Kai von Rabenau (Mono.Kultur) und Robert Wilson (Block) wird geleitet von Carson Chan und Elias Redstone; und könnte für unsere Verständnis von Architektur jenseits des Etablierten erhellend sein. Be. K.