Renaissance zur 100-Jahrfeier

Helleraus Waldschänke soll wieder aufgebaut werden

Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Waldschänke in Hellerau als Ausflugsgaststätte erbaut. Mit den Plänen von Karl Schmidt, die Deutschen Werkstätten Hellerau in unmittelbarer Nähe zu errichten, war die Waldschänke Ausgangspunkt zur Umsetzung der Vision der ersten deutschen Gartenstadt.

1910 plante Richard Riemerschmid das Gebäude so um, dass es sich wie selbstverständlich in die Architektur der Gartenstadt einfügte. Als baulicher Auftakt zum Grünen Zipfel, dem Eingang in die Kleinhaussiedlung, war die Waldschänke bis in die Nachkriegszeit kultureller Treffpunkt der Gartenstadt. Hier fanden die Verhandlungen zur Gründung der Gartenstadt sowie später die Hauptversammlung der Baugenossenschaft Hellerau statt. Das Angebot an Reformkost fügte sich gut in andere reformerische Bewegungen in Dresden dieser Zeit ein. Zu den Aufführungen der Schule für Rhythmik und Tanz, die im Hellerauer Festspielhaus stattfanden, weilten unter den Gästen der Waldschänke bedeutende Künstler der europäischen Avantgarde, wie Gerhart Hauptmann,  Stephan Zweig, Ernst Rowohlt, Else Lasker-Schüler, Oskar Kokoschka, Franz Kafka, Bernhard Shaw u.v.a.m.

Seit Ende der 80-er Jahre steht das Gebäude leer und bis Dato ist jeder Nutzungsversuch gescheitert. Am 11. September 2008 gründete sich der Förderverein Waldschänke e.V. mit dem Ziel, die traurig verfallene Ruine für eine neue Nutzung als kulturelles Bürgerzentrum wieder herzurichten. Neben den anvisierten Fördermitteln muss ein erheblicher Anteil der Baukosten an Eigenmitteln aufgebracht werden. Ein Viertel des Betrages konnte bereits durch Spendengelder zusammen getragen werden. Mit einer Spendenzusage von 10.000 € hat sich die Deutsche Werkstätten Hellerau GmbH in die Reihe der meist privaten Spender eingereiht.

Internet: www.hellerau-waldschaenke.de

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