Stadt der schlagenden Winde
Fotoausstellung über Baku/Aserbaidschan vom 22. Juli bis 14. August 2009, Bremen 22.01.2018Aserbaidschans Wirtschaft wächst rasant. Das Land erlebt seinen zweiten Ölboom. Formelle, wie auch informelle Sektoren florieren. Der persische Name der kaspischen Metropole Baku verweist nicht nur auf ihr Wetter, sondern auch auf ihre kontrastreiche städtebauliche Geschichte. Grundstückspreise schießen in die Höhe und allein seit dem Jahr 2000 wurden mehr als 800 neue Hochhäuser in der Innenstadt Bakus errichtet.
Dabei blickt Baku auf ein reiches architektonisches Erbe zurück. Gründerzeitbauten reihen sich aneinander, Boulevards und große Promenaden prägen das Stadtbild und geben der im Kern orientalischen Stadt eine europäische Anmutung, ähnlich Paris oder Berlin. Während die neuen Appartements leer stehen, da Wohnungen nicht selten nur als Geldanlage gekauft werden, breiten sich in einem Umkreis von 30 km um das Stadtzentrum periphere Strukturen aus.
Die Brisanz dieses Wandels liegt in der fortschreitenden Verdrängung des alten Stadtbildes Bakus, und damit der Vernichtung des europäischen Kulturerbes Aserbaidschans. Die Ausstellung beabsichtigt, den Blick auf das verschwindende kulturelle Erbe Bakus freizugeben, stellvertretend für die globalisierte Entwicklung vieler Staaten des ehemaligen Ostblocks. Der Fotograf Sebastian Burger dokumentiert in seinen Bildern die ästhetischen Auswirkungen der sozioökonomischen Veränderung Bakus.
Veranstaltung: Ausstellung über die Zerstörungswut des freien Marktes in Baku/Aserbaidschan mit Fotos von Sebastian Burger
Ort: Bremer Zentrum für Baukultur (b.zb), Am Speicher XI, 1, 3. OG, 28217 Bremen
Zeit: 22. Juli bis 14. August 2009, Mo bis Fr 11 – 17 Uhr
Internet: www.bzb-bremen.de