Vorbildlicher Wohnungsbau

Am Freitag ist in einem festlichen Akt Architekten und Bauherren der Bauherrenpreis 2012 für vorbildlichen Wohnungsbau verliehen worden. Der recht junge Preis – er existiert seit 2005 – wir nun zum dritten Mal verliehen. Die Preisverleihung fand im Wilhelm Wagenfeld Haus auf der Bremer Kunstmeile statt. Insgesamt wurden 40 Arbeiten aus Bremen und Bremerhaven eingereicht – Umbauten, Neubauten, Umnutzungen und Sanierungen.
Zu den Preisträgern gehören:

Haus Wasserkunst
Architekt und Bauherr: AS2 Architekten, schomers.schürmann, Bremen
Auf einem quadratischen Grundriss basierend orientiert sich das dreigeschossige Einfamilienhaus in Form und Material an dem in Nachbarschaft stehenden Wasserturm. Die verglasten Mitten treten zurück und schieben somit die vier Eckseiten nach außen. Die Jury lobte „[die] flexible Nutzbarkeit“ des Gebäudes. Denn das Einfamilienhaus kann barrierefrei in ein Mehrgenerationenhaus umgebaut werden.

Flusshäuser
Architekt: Léon Wohlhage Wernik , Berlin
Bauherr: Justus Grosse Projektentwicklung GmbH
Die beiden Wohnbauten sind Teil der Quartiersentwicklung Weserufer, Hamburg. Die Wohnungen sind aufgrund des innen liegenden Treppenhauses entlang der vier Fassadenseiten angeordnet. Eine umlaufende Terrasse gewährt private Austritte. Beide Wohnhäuser stehen mit ihrer Klinkerfassade in der traditionellen Bauweise des Nordens. Die Jury überzeugte, „abgesehen von der Fassadengestaltung […] die klaren Grundrisse der Wohnungen“.

College Nordmetall
Architekt: BLK2 | Böge Lindner K2 Architekten , Hamburg
Bauherr: Jacobs University Bremen Das Studentenwohnheim auf dem Campus der Jacobs University ist ein fünfgeschossiger, u-förmiger Bau. Die Materialwahl der hellgrauen Klinker hebt das Gebäude von den vorhandenen massiven Kasernenbauten ab. Eine Wohnbrücke, „Campus-Brücke“ genannt, steht auf schlanken Stützen, die den Durchgang zum begrünten Innenhof bilden. Die Jury begründete ihre Entscheidung, „ [das Gebäude zeichnet sich] durch wenige, gezielten Eingriffe und eine hohe Qualität der Freianlagen aus“.

Alte Polizeiwache
Architekt und Bauherr: Hans-Martin Kahrs , Bremen
Die 1906 erbaute Polizeiwache steht unter Ensembleschutz. Der sensible Umgang mit dem Bestand im Hinblick auf den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen ließ die Jury jubeln, „die Bauherren [bewiesen] viel Fingerspitzengefühl und Liebe zum Detail. Wegweisend für viele Bremer Altbauten mit Klinkerfassade ist das energetische Konzept der Sanierung. Durch den Einbau einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, den Einsatz einer Pelletheizung und Solarthermieanlage kann ein Jahres-Primärenergiebedarf von ca. 40 kWh/(m².a) realisiert werden – das ist besser als bei manchem Neubau.“

Sechs weitere Arbeiten wurden mit einer Anerkennung ausgezeichnet.
Der Bremer Landespreis würdigt Bauherren/herrinnen und ihre Architekten/innen. Diese Beziehung hängt von dem gemeinsamen Verständnis für Ästhetik, Raum und Material unter ökonomischen Gesichtspunkten ab. Dabei gilt es die Wünsche unter den jeweiligen technischen, ökologischen und sozialen Anforderungen zu vereinen. Der Bauherrenpreis will auf Arbeiten aufmerksam machen, die diese Aufgabe erfolgreich umsetzen.