World Stadium Award 2012

Nationalstadion Warschau ausgezeichnet

Am 4. Juni 2012 wurden im Rahmen des „World Stadium Congress 2012“ in Doha/Katar die World Stadium Congress Awards vergeben. Das Nationalstadion Warschau setzte sich gegen die internationale Konkurrenz durch und gewann den Preis in zwei von fünf Kategorien: Für den besten multifunktionalen Stadionentwurf und für den innovativen Einsatz von Technologien im Stadionentwurf.

Das von gmp, Architekten von Gerkan, Marg und Partner entworfene Nationalstadion Warschau wurde anlässlich der UEFA Fußball-Europameisterschaft 2012 auf den Resten des seit 1988 nicht mehr genutzten und zerfallenden Erdwallstadions Stadion Dziesieciolecia neu erbaut und im Januar dieses Jahres eröffnet.

Die Konstruktion des Stadions ist konsequent zweigeteilt: Die Tribüne besteht aus Betonfertigteilen. Darüber befindet sich ein Seilnetzdach mit textiler Membran, das auf freistehenden Stahlstützen mit geneigten Zugbän­dern auflagert. Das Innendach besteht aus einem fahrbaren Membransegel und wird über der Spielfeldmitte zusammengefaltet. Hier befindet sich auch der Videowürfel mit vier Screens für optimale Sicht auf die Bild­schirme von allen Sitzplätzen aus. Der Oberrang wird über 12 bogenförmige einläufige Treppen erschlossen.
Die Außenfassade besteht aus eloxiertem Streckmetall, das die eigentliche thermische Hülle der Innenräume und die Erschließungstreppen nochmals umfasst. Die Paneele, die rot und hell silber gefärbt sind und je nach Lichteinfall transparent oder geschlossen wirken, lassen in der Fernansicht eine künstlerische Komposition entstehen - aus Weiß und Rot - den Nationalfarben des Landes.

Das Stadion wurde als multifunktionales Veranstaltungszentrum geplant, deshalb verfügt es mit ca. 20000 m² vermietbaren Büro- und Konferenzräumen über einen vergleichsweisen hohen Anteil an Flächen, die vom Stadionbetrieb unabhängig nutzbar sind und Raum bieten für alle Arten von Veranstaltungen und deren Versorgung.

Die UEFA Fußball-Europameister­schaft 2012  wurde im Polnischen Nationalstadion in Warschau mit dem Spiel Polen gegen Griechenland eröffnet.
 
Außerdem ausgezeichnet wurden drei weitere Sportstätten:
In der Kategorie Ingenieurkonstruktion das Moses Mabhida Stadium in Durban/Südafrika (gmp Architekten, Hamburg, und sbp Ingenieure, Schlaich Bergermann und Partner, Stuttgart – mehr Infos zu diesem Stadion finden Sie in unserem DBZ Sonderheft Stadien 2010 ).

In der Kategorie Nachhaltigkeitskonzept wurde das Olympiastadion in London von populous ausgewählt, als Stadion mit der größten kulturellen Bedeutung galt der Jury das AAMI Stadium in Melbourne, AU von Arup and Cox Architecture.

In dem aktuellen DBZ Sonderheft Stadien 2012 finden Sie mehr Informationen zu den Stadien der Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine und der Olympischen Spiele 2012 in London.

Weitere Informationen über den World Stadium Award 2012 finden Sie hier: www.worldstadiumcongress.com

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