Menschen: Denise Scott Brown, Volkwin Marg und Friedrich Mielke
Am 3. Oktober 1931 erblickte Denise Lakofski im Norden Sambias das Licht der Welt, studierte in Johannesburg, reiste nach London, unterrichtete an der AA, ging in die USA und heiratete dort, nach erster Ehe, Robert Venturi. Ihren Namen aus erster Ehe behielt sie. Den Pritzker-Preis erhielt ihr 2. Mann allein, obwohl sie nachweislich Wesentliches zu seinem theoretischem Werk beigetragen hatte; fast schon ein Mythos das Foto, auf dem sie vor den Bill Boards Las Vegas steht, die Hände in die Hüften gestemmt … Wer hat sie da nur so fotografiert?! Zeitlebens hat sich Denise Scott Brown mit dem Städtebau befasst, aber ebenso mit dem Rassismus in der Architektur, unter dem sie hat leiden müssen. Jetzt, am 3. Oktober, feierte sie ihren neunzigsten Geburtstag, zu dem wir nachträglich sehr herzlich gratulieren!
Gratulieren wollen wir auch einem Architekten und ebenfalls Städteplaner. Die Grüße gehen nach Hamburg an Volkwin Marg, einer der beiden Gründungspartner von gmp. Am 15. Oktober 1936 in Königsberg, heute Kaliningrad, geboren, studierte er in Berlin, Braunschweig und Delft und gründete 1965 mit Meinhard von Gerkan das Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner (gmp). Neben der Architektur, Lehre und Gremienarbeit (gerne auch informeller Art) machte Volkwin Marg auch zahlreiche Bücher. Bücher über die Arbeiten, über das Arbeiten und das Denken über das Arbeiten beim Denken. Da kommt noch viel! Gratulation an die Elbe!
Am 20. September 1921 wurde er im Schwarzwald geboren, in diesem Jahr wäre er hundert geworden, Friedrich Mielke. Der Denkmalpfleger und Hochschullehrer, dessen Spezialgebiet die Treppenforschung war und mit dessen großem Nachlass die OTH Regensburg das weltweit einzige Institut für Treppenforschung ins Leben rufen konnte, hatte seinen letzten großen Auftritt zusammen mit Rem Koolhaas auf der 14. Architekturbiennale in Venedig. Mit einem wunderbaren, wie zugleich sehr eigenen Blick auf das „Friedrich-Mielke-Institut für Scalalogie“, an das wir hier erinnern. Und zugleich – Koinzidenz! – erkannt haben, dass sich die nur sehr bewusst begehbare Treppe im großen Hörsaal der HHU, Gebäude 23.21 (hier im Heft auf S. 24ff.) an die „Laurin-“ oder Sinus-Treppe anlehnt, die nachweislich zu den Forschungsarbeiten Mielkes gehört hat und die in zahlreichen Bauten des 20. Jahrhunderts wiederzufinden(-begehen) ist. Be. K.