Fritz-Schumacher-Preis geht an die Architektur-Kuratorin Kristin Feireiss/Aedes, Berlin
Den Fritz-Schumacher-Preis vergibt der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg alle drei bis fünf Jahre 16.12.2024Der diesjährige Fritz-Schumacher-Preis für Städtebau und Baukultur geht an die Architektur-Kuratorin Dr. h.c. Kristin Feireiss aus Berlin. Die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Karen Pein, überreichte die Auszeichnung des Hamburger Senats gemeinsam mit Oberbaudirektor Franz-Josef Höing. Den Fritz-Schumacher-Preis vergibt der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg alle drei bis fünf Jahre und erinnert damit an die Bedeutung des ehemaligen Oberbaudirektors Fritz Schumacher (1869-1947) für Hamburgs Baukultur und Stadtentwicklung. Die beiden Nachwuchspreise gehen an Lea Hartmeyer von der TU Delft (NL) sowie an Thomas Lesch und Patrick Schneider von der Universität Stuttgart. Die Entscheidungen traf ein eingesetztes Kuratorium aus Expertinnen und Experten unter Vorsitz der Architektin Jórunn Ragnarsdóttir.
Kristin Feireiss bei einer der zahlreichen Ausstellungseröffnungen in ihrer Galerie
Foto: Benedikt Kraft
Kristin Feireiss (geboren 1942 in Berlin), studierte Kunstgeschichte in Frankfurt/Main und arbeitete zunächst als Journalistin. 1980 gründete sie in ihrer Geburtsstadt das Architekturforum Aedes, das seitdem mit zahlreichen Ausstellungen und Debatten zu relevanten Fragen der Architektur- und Stadtentwicklung von sich reden macht. Seit 2009 firmiert Aedes als Metropolitan Laboratory im Ostteil Berlins. Feireiss hat zahlreiche Schriften zur Architektur und zu Architektur-Ausstellungen herausgegeben, sie leitete von 1996 bis 2001 das Niederländische Architekturinstitut in Rotterdam. 2007 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der TU Braunschweig.
Die Laudatio auf Kristin Feireiss hielt Kuratoriumsmitglied und Architekt Peter St John aus London, die Laudatio auf die Nachwuchspreisträgerin und die Nachwuchspreisträger die Vorsitzende des Kuratoriums und Architektin Jórunn Ragnarsdóttir aus Berlin.
Dem Kuratorium des Fritz-Schumacher-Preises 2024 unter Vorsitz von Jórunn Ragnarsdóttir (Architektin, Berlin) gehörten an: Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing, Prof. Katja-Annika Pahl (Architektin, Hamburg), Karin Loosen (Präsidentin der Hamburgischen Architektenkammer und Vorstandsmitglied der Bundesarchitektenkammer), Dr. Anna Joss (Leiterin des Denkmalschutzamtes Hamburg), Peter St John (Architekt, London) sowie Tobias Goevert (Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen).
Aedes im Rücken, Blick auf die Tchoban Foundation - Museum für Architekturzeichnung am Pfefferberg, Berlin
Foto: Benedikt Kraft
Bisherige Preisträgerinnen Fritz-Schumacher-Preis
1962: Ernst May, Hamburg
1964: Werner Hebebrand, Hamburg
1967: Ulrich Finsterwalder, München
1969: Bernhard Hermkes, Hamburg
1973: Gerd Albers, München
1977: Werner Kallmorgen, Hamburg
1982: Hardt-Waltherr Hämer, Berlin
1986: Ingeborg und Friedrich Spengelin, Hannover
1987 bis 2006 wurde der Preis nicht vergeben
2007: Joachim Schürmann, Köln
2010: Peter P. Schweger, Hamburg
2013: Thomas Sieverts, München
2016: Bernhard Winking, Hamburg
2019: Jörn Walter, Hamburg
Der vom Senat finanzierte und verliehene Preis ist seit seiner Wiederbelebung 2007 mit 20.000 Euro dotiert. Hinzu kommen zwei Förderstipendien mit je 2.500 Euro. Die Preise werden jeweils zum 5. November, dem Todestag von Fritz Schumacher, verliehen.
Der Fritz-Schumacher-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung wurde von 1950 bis 2004 (Werner Durth) verliehen.