Pritzkerpreis 2023 an Sir David Chipperfield
Der Architekt ist der 52. Pritzker Preis Träger seit seiner ersten Verleihung 1979 an Philip Johnson 07.03.2023 |In beinahe jedem Jahr seit 1979 wird der Pritzker Preis vergeben. Mit 100.000 US Dollar dotiert, gilt die Auszeichnung als der Nobelpreis für Architekt:innen. Im vergangenen Jahr wurde er dem u. a. in Berlin lebenden und von dort mit seinem Büro arbeitenden Francis Kéré verliehen. David Chipperfield zum Preis: „Ich verstehe diese Auszeichnung als einen Ansporn, meine Aufmerksamkeit nicht bloß auf das Substanzielle in der Architektur und ihre Bedeutung zu richten, sondern auch auf den Beitrag, den wir als Architekten leisten können, um den existenziellen Herausforderungen des Klimawandels und der gesellschaftlichen Ungleichheit zu begegnen. Wir wissen, dass wir als Architekten eine prominentere und engagiertere Rolle dabei spielen können, nicht nur eine schönere, sondern auch eine gerechtere und nachhaltigere Welt zu schaffen. Wir müssen uns dieser Herausforderung stellen und dazu beitragen, die nächste Generation zu inspirieren, diese Verantwortung mit Visionen und Mut anzunehmen.“
Pritzker Preis 2023 an Sir David Chipperfield
Foto: Benedikt Kraft / DBZ
David Chipperfield auf der großen Freitreppe zur James Simon Galerie. Im Hintergrund das Tympanon der Neues Museum, wie die Galerie eine Arbeit von Chipperfield Architects
Foto: Benedikt Kraft / DBZ
Im letzten Jahr war es der Außenseiter Star (geht das?) Francis Kéré, der den hoch dotierten, höchst angesehen Preis für Architekt:innen und Architektur erhielt, den Pritzker Preis. Jetzt, heute, am 7.März 2023 um 16:00 Uhr wurde bekannt gegeben, dass wieder einmal einer der ganz großen Namen den Preis erhalten hat: David Chipperfield. Womit der Brite, der heftig gegen den Brexit kämpft, sich in bester, britischer Gesellschaft befindet, so mit den Kolleg:innen von Sir Norman Foster, Richard Rogers, James Stirling und natürlich Zaha Hadid.
Galerie und Neues Museum, Berlin (Chipperfield Architects)
Foto: Benedikt Kraft / DBZ
Haupttreppe im Neues Museum, Berlin
Foto: Benedikt Kraft / DBZ
Foto: Benedikt Kraft / DBZ
Foto: Benedikt Kraft / DBZ
Foto: Benedikt Kraft / DBZ
Foto: Benedikt Kraft / DBZ
Chipperfield hat seine vielleicht wichtigsten Bauten in Deutschland realisiert, neben den schon genannten sind das das Folkwang Museum in Essen (2007–2010) und das Literaturmuseum der Moderne in Marbach (2002–2006). In Düsseldorf am Medienhafen steht ein früher Chipperfield aus den 1990er-Jahren, ein Startpunkt für viele weitere Arbeiten bis heute, gleichzeitig aber auch ein Gebäude, das das Büro heute nicht mehr so bauen würde.
Folkwang Museum
Foto: Benedikt Kraft / DBZ
Folkwang Museum
Foto: Benedikt Kraft / DBZ
International kommen hinzu - um nur die wichtigsten zu nennen - der Hauptsitz von Amorepacific (Seoul, Republik Korea, 2017), die Inagawa Cemetery Chapel mit dem Visitor Center (Hyogo, Japan, 2017), das River and Rowing Museum (Henley-on-Thames, Vereinigtes Königreich, 1997), der Hauptsitz von BBC Scotland (Glasgow, Vereinigtes Königreich, 2007), Turner Contemporary (Margate, Vereinigtes Königreich, 2011), das Campus Saint Louis Art Museum (Missouri, Vereinigte Staaten von Amerika, 2013), der (eigne) Campus an der Joachimstraße (Berlin, Deutschland, 2013), das Museo Jumex (Mexiko-Stadt, Mexiko, 2013), der One Pancras Square (London, Vereinigtes Königreich, 2013), der Masterplan der Royal Academy of Arts (London, Vereinigtes Königreich, 2018), ein Bau für die Hoxton Press (London, Vereinigtes Königreich, 2018) und das Kunsthaus Zürich (Zürich, Schweiz, 2020).
Bürohaus Kaistraße Studios, 1994 bis 1997
Foto: Benedikt Kraft / DBZ
Die Verleihung des Pritzker-Preises 2023 findet im Mai in Athen statt. Wir senden Glückwünsche!