Summer School im UmBauLabor
Jetzt anmelden: 2.-7.9.2024 in Gelsenkirchen-Ückendorf 01.07.2024Wie viel Wert steckt in einem abrissreifen Haus? Welche Werte sind im Umbauprozess zu beachten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich ein interdisziplinäres Team aus Architektur, Ökonomie, Landschaftsarchitektur, Stadtplanung und der Nachbarschaft bei der ersten Summer School im UmBauLabor von Baukultur NRW, die vom 2.-7. September in Gelsenkirchen stattfindet.
Die Summer School richtet sich an Studierende, Auszubildende sowie Interessierte, teilt der Verein Baukultur Nordrhein-Westfalen mit. In Kleingruppen erarbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kreative Konzepte für die Ertüchtigung, Umnutzung oder Neugestaltung des Gebäudes, in dem das UmBauLabor eingerichtet ist. Neben den Arbeitsphasen bieten Vorträge, Gesprächsrunden und ein vielfältiges Abendprogramm die Chance, über den eigenen Tellerrand zu blicken, fachübergreifend zusammenzuarbeiten und neue Impulse für eine zukunftsweisende Baukultur zu setzen. Fünf Gruppen bearbeiten eine Woche lang je ein Thema. Jede Gruppe besteht aus maximal fünf Personen und einer Leitungsperson. Vereinzelt können Expertinnen hinzugezogen werden. Die Gruppen verbringen die Zeit von Montag bis Samstag in Gelsenkirchen-Ückendorf. Übernachtungsangebote werden bei Bedarf und gegen einen finanziellen Beitrag ermöglicht.
Themen sind:
- Wert der Baugeschichte (u.a.: Welche Baugeschichten lassen sich am Gebäude ablesen? Welche Wandlungsphasen hat das Quartier? Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen Gebäude und Quartier?)
- Wert der Ressourcen (u.a.: Wie viel graue Energie, Ressourcen und Emissionen stecken in dem Gebäude? Wie entwickelt man eine Strategie für ein nachhaltiges Ressourcenmanagement?)
- Werte-Indikatoren (u.a.: Prinzipien der Kreislaufwirtschaft; Welche Berechnungsindikatoren aus ökonomischer Perspektive müssen beachtet werden? Wie verläuft eine ökonomische Wertschätzung, wie ist sie strukturiert?)
- Wert der gebauten Gebäudekonstruktion (u.a.: Was an dem Gebäude ist reparabel, was nicht? Wie könnte ein umgenutzter Raum aussehen und welche Anforderungen müsste dieser erfüllen?)
- Wert der Außenflächen (u.a.: Schwammstadt-Prinzipien zur Klimafolgenregulierung; wie lassen sich Bepflanzung und Versickerung im Kontext von Flächenversiegelung und Bestandsbauten einsetzen?)
- Prof. Dipl.-Ing. Ute Aufmkolk, TH OWL – Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltplanung
- Prof. Dr.-Ing. Eike Musall, Peter Behrens School of Arts
- Prof. Achim Pfeiffer, HS Bochum – Bauen im Bestand
- Prof. Dr.-Ing. Natascha Schlömer, ISM – International School of Management, Dortmund
- Dr.-Ing. Franziska Struck, FH Münster – Kreislauforientiertes Planen und Bauen
- Tanja Tenhofen, Stadt Gelsenkirchen
Projekt UmBauLabor
Das UmBauLabor von Baukultur NRW in Gelsenkirchen-Ückendorf ist in einem für die Region typischem, ehemaligem Wohn- und Geschäftsgebäude ansässig, das über die vergangenen Jahrzehnte stark vernachlässigt wurde. Es entspricht in seiner Bauart nicht mehr heutigen Standards. Bis Ende 2026 erprobt und diskutiert Baukultur NRW dort nachhaltiges und kreislaufgerechtes Planen und Bauen – und zwar im Maßstab 1:1. Das UmBauLabor ist Treffpunkt für die Entwicklung von Umbaukultur: Räume und Materialien werden betrachtet, umgedeutet, um- und rückgebaut oder erweitert. Dabei gilt die Maxime: lieber gebraucht oder aufgewertet als neu.