Barrikaden, Camps, Sekundenkleber
Protestcamp aus Baumhäusern und Hängebrücken im Hambacher Wald
Foto: Tim Wagner/DAM
Proteste müssen stören, sie müssen laut und auffällig sein. Architektur, oder besser gebaute Strukturen spielen dabei eine wichtige Rolle. Denn mit ihnen werden Räume blockiert, angeeignet oder mit Bedeutung aufgeladen. In der Ausstellung „Protest/Architektur. Barrikaden, Camps, Sekundenkleber“ im Deutschen Architekturmuseum in Frankfurt wird neben der Vielfalt auch die Bedeutung von Architektur für weltweite, historische wie aktuelle Protestbewegungen sichtbar. Eine besondere Aktualität erhält die Ausstellung mit dem Stichwort „Sekundenkleber“. Auch der Mensch, der sich auf der Straße festklebt, wird so gesehen zur Barrikade und damit zur Architektur im weitesten Sinne.
Die Ausstellung zeigt zahlreiche Modelle, Fotos sowie die Hängebrücke aus dem 2023 geräumten Hambacher Wald. Inhaltlich stehen 13 Protestereignisse zwischen 1968 und 2023 im Fokus. Die Proteste stammen aus unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Kontexten und stehen jeweils für einzigartige Protestarchitekturen. Auch die Ausstellungsgestaltung von Something Fantastic orientiert an dieser Form der Raumbildung mit einfachsten Mitteln. Die Ausstellung ist noch bis zum 14. Januar 2024 im DAM zu sehen und wandert ab dem 14. Februar ins MAK in Wien. NaS