Brenne-Materialprobenarchiv bald online
In der vergangenen Ausgabe der DBZ gratulierten wir dem Architekten Winfried Brenne zum 80. Geburtstag. Da erscheint es fast logisch, dass wir nun lesen, dass er und sein Team Brenne Architekten der Berliner Akademie der Künste sein Materialprobenarchiv überlässt. Das Archiv umfasst rund 12 000 materielle Zeugnisse von Bauten der Moderne und UNESCO Welterbestätten in Berlin, Weimar, Dessau und Bernau. Die über die Jahrzehnte der denkmalgerechten Sanierung vieler Bauten kontinuierlich gewachsene Sammlung setzt sich aus Putzfragmenten, Bauteilen sowie Farbbeschichtungen auf Holz, Putz und Metall zusammen. Damit sind die Materialproben eine wichtige Quelle für die historische Bauforschung und Denkmalpflege wie auch für Themen der Restaurierung und Kunsttechnologie. Sie ergänzen, so die AdK, die im Baukunstarchiv verwahrten schriftlichen Nachlässe zum Bauschaffen der Moderne, etwa von Max und Bruno Taut, Hans Scharoun, Hugo Häring und Werner Düttmann.
Die Primärdokumente hat das Architekturbüro Brenne Architekten (ehemals Architekturwerkstatt Pitz-Brenne) von 1979 bis 2004 zusammengetragen. Die Proben stammen etwa aus der Zehlendorfer Wohnsiedlung Onkel Toms Hütte, der Gartenstadt Falkenberg oder der Großsiedlung Siemensstadt, aber auch vom Akademie-Gebäude am Hanseatenweg. Die Sammlung wurde in den vergangenen zwei Jahren im Rahmen des Fellowship der Wüstenrot Stiftung „Inventarisierung des Materialarchivs Brenne – Bauten der Siedlungen der Berliner Moderne“ durch Dipl. Rest. Jana Hainbach inventarisiert und archiviert. Aufbauend auf der systematischen Sicherung und Aufbewahrung der Proben durch Brenne Architekten in den 1980er- und 1990er-Jahren konnten die Relikte nun erfasst, fotografisch dokumentiert, konservatorisch fachgerecht verpackt und historischen Untersuchungsberichten zugeordnet werden. Die wertvolle Sammlung wird, so die AdK, ab dem Frühjahr 2023 über die Datenbank des Archivs öffentlich zugänglich sein.