Julia Behm und Markus Maasberg: DBZ 70 Jahre Statement
Liebe Julia, lieber Markus. Ihr beide seid ja beruflich eher digital unterwegs. Wie nehmt Ihr das analoge Medium Print im Allgemeinen und die DBZ im Besonderen wahr?
MM: Dass wir uns in der Architektur besonders für Digitalisierungsprozesse interessieren, heißt nicht, dass wir kein Herz für analoge Medien haben. Noch immer rieche ich an Büchern, wenn ich sie aufschlage, und an Magazinen wie der DBZ. Ich mag auch die Haptik. Für gedruckte Medien nimmt man sich Zeit, man verweilt bei Themen und denkt in ganz anderer Form darüber nach. Das gefällt mir nach wie vor sehr!
JB: Was mir an der DBZ besonders gefällt, ist die Mischung aus guten Projekten und fachlicher Tiefe. Gerade für unser Büro, dass sehr technisch ausgerichtet ist, ist das interessant. Andere Medien setzten viel stärker auf die schöne Oberfläche, oder gehen technisch sehr genau ins Detail, oder bilden in erster Linie die Debatte ab. Ich möchte aber wissen, wie ein Projekt aussieht, wie es funktioniert und welchen Beitrag es leistet. Erst dann kann ich mir ein eigenes Bild machen. Dass die DBZ dieses Gesamtpaket anbietet, ist eine Besonderheit, die ich schätze.
Wie die Redaktion tickt, habt Ihr als Heftpartner Anfang 2022 selbst mitbekommen. Wie war die Patenschaft für Euch?
MM: Für uns hat die Patenschaft als Katalysator gewirkt. Wir hatten uns damals ja erst kurz zuvor gegründet – mitten in der Pandemie – und von außen wurden uns zwar die Daumen gedrückt, aber auch viel Skepsis entgegengebracht. Damals gab es kaum eine Möglichkeit zur Kommunikation mit potenziellen Kunden und Auftraggebern. Keine Messen, keine Events. Aber als Heftpartner der DBZ waren wir dann plötzlich sichtbar. Modulbauer verlinkten uns auf LinkedIn, die Zahl der Anfragen für Vorträge und Publikationen stieg an. Das hat uns einen richtigen Schub gegeben.
JB: Im Nachhinein fühlt sich das wie eine Auszeichnung an. Erst kürzlich haben wir dafür noch ein Kompliment von Ludwig Wappner von Allmann Sattler Wappner erhalten. In den Augen von alten Arbeitgebern, Kollegen und Wegbegleitern waren wir damit auf einen Schlag ein seriöses Büro.
Das freut uns natürlich sehr, dass Euch die Patenschaft was gebracht hat. Wir haben anschließend auch neu und tiefer über die Digitalisierung der Branche nachgedacht. Aber gibt es auch etwas, was die DBZ aus Eurer Sicht künftig besser machen könnte?
MM: (lacht) Du erwartest jetzt sicher irgendetwas mit digitalen Medien von uns? Nein, online seid ja ihr ja schon auffindbar. Ich mag das gedruckte Magazin und sehe da jetzt gar nicht so den großen Handlungsbedarf. Es entsteht in einem anderen Tempo, und das zeigt sich auch daran, dass Ihr Euch für die Zusammenarbeit mit uns Zeit genommen habt und trotz Stress und Zeitdruck immer geduldig mit uns geblieben seid. Dieser besondere Blick für Büros zeichnet auch aus. Bleibt dabei!