Menschen: Paulo Mendes da Rocha, Terence Riley
Gerade noch konnte man an einem seiner letzten Projekte auf der Architekturbiennale in Venedig vorbeilaufen – wobei die meisten BesucherInnen vor den Fotografien des „Sesc 24 de Maio“, eine Art Stadt in der Stadt, ein Lebens- und Kulturzentrum mitten in Sao Paulo, stehen geblieben sind –, da kam die Meldung, dass der brasilianische Architekt Paulo Mendes da Rocha am 23. Mai mit 92 Jahren verstorben ist. Der Architekt mit Pritzker-Preis (2006) und Goldenem Löwen für das Lebenswerk (2016) gilt vielen als Vordenker für ein der Gesellschaft gewidmetes, dem Weiterbauen verpflichtetes sowie politisch engagiertes Arbeiten. Seine sehr raue wie zugleich höchst dynamisierte (Beton-)Architektur hat nicht nur die ArchitektInnen seines Heimatkontinents beeinflusst. Der internationale, zukunfts- wie menschenzugewandte Diskurs verliert mit ihm eine wichtige Stimme.
Ebenfalls von uns gegangen ist am 18. Mai mit gerade einmal 66 Jahren der Architekt und u. a. ehemalige Chefkurator Architektur am MoMA, New York City/USA, Terence Riley. Neben seinem kuratorischen Wirken und seiner umfangreichen Publikation, insbesondere zum Thema Moderne/Postmoderne/welche Moderne? war Riley seit 1984 zusammen mit John Keenen Architekt eines Planungsbüros.
Die 94. Bundeskammerversammlung wählte Ende Mai das Präsidium der Bundesarchitektenkammer. Neue Präsidentin ist die Münchner Landschaftsarchitektin und Stadtplanerin Andrea Gebhard. Im Amt des Vizepräsidenten bestätigt wurden Architekt Professor Ralf Niebergall aus Magdeburg und Innenarchitekt Martin Müller aus Gelsenkirchen. Neu gewählte Vizepräsidentin ist die Architektin und Ministerialrätin Evelin Lux aus München. Andrea Gebhard nach ihrer Wahl: „Unser Berufsstand übernimmt Verantwortung für den gesellschaftlichen Wandel und die Integration unserer Kulturwelt in die Naturwelt. Wirtschaftliche Stabilität und Perspektive für den Berufsstand sind Voraussetzung für die Qualität unserer Lebensräume. Die Novellierung der HOAI zu fordern, für mehr Leistungswettbewerb im Vergaberecht zu streiten, dafür stehe ich. Baukultur und eine nachhaltig gestaltete Umwelt gehören untrennbar zusammen.“ Andrea Gebhard ist seit vielen Jahren berufspolitisch engagiert. Sie ist Mitglied im Stiftungsrat der Bundesstiftung Baukultur sowie Vorsitzende im Beirat. Von 2007 bis 2013 war sie Präsidentin des Bund Deutscher Landschaftsarchitekten BDLA. Seit 2009 ist sie Inhaberin des Büros mahl·gebhard·konzepte. Die bisherige Präsidentin Barbara Ettinger-Brinckmann kandidierte nach zwei Amtsperioden (2013 – 2021) nicht mehr.