Wie gehen wir mit der Corona-Krise um? Dazu fragten wir nach beim BDB.
Der BDB Präsident Christoph Schild schrieb uns, wie der Verbund als Netzwerkorganisation, in Zeiten der Krise und der Informationsflut in einem Erste-Hilfe-Verbandskasten alle wichtigen Informationen für die Planer an die Hand gibt.
Durch unsere Mitgliedsstruktur wird erneut deutlich, dass wir als Verband Seismograph für die Anliegen von kleinen und mittelständischen Architektur- und Ingenieurbüros sind. In dieser Situation zeigt sich ein gutes Netzwerk für Mitglieder: Auf Bundes-, Landes- und Bezirksgruppenebene finden Sie viele Ansprechpartner im BDB. So fließen aus allen Regionen Informationen über die Probleme und Auswirkungen auf die Büros durch die Maßnahmen im Zuge der Corona-Problematik direkt in die zentrale Verbandsarbeit ein. Hier haben wir im engen Austausch seit Mitte März unsere Forderungen an die politischen Entscheider abgestimmt und über eine gemeinsame Pressearbeit verbreitet. Die Rückkopplung in die Berufspraxis ist auch grundlegend, um unsere Rolle als zentraler Ansprechpartner für die Bundesministerien im Vorfeld von Unterstützungsentscheidungen wahrzunehmen. Für unsere Mitglieder bereiteten wir von Anfang an die Informationsflut zur Corona-Lage und den verschiedenen staatlichen Hilfsprogrammen auf. Genauso wichtig war, durch unseren Erste-Hilfe-Verbandskasten den Mitgliedern in der Anfangszeit die wichtigsten Informationen an die Hand zu geben, damit sie arbeitsfähig bleiben. Für uns ist wichtig, auch trotz der sich überschlagenden Nachrichtenlage an eine Zeit nach der Corona-Krise zu denken und die bis vor kurzem ganz oben auf der Agenda stehenden Themen, wie die Anpassung der Honorarordnung an europäisches Recht, im Blick zu behalten. Wo möglich, versuchen wir die Themen mit den Auswirkungen der Corona-Krise auf die Planerbranche zu vereinbaren: So wäre mittelfristig ein Baukonjunkturprogramm eine Lösung, zurückgehende Aufträge der Privatwirtschaft mit staatlichen Aufträgen in den ohnehin anstehenden Aufgaben klimafreundliches Bauen und Sanieren, kostengünstiger Wohnungsbau und dem Ausbau und der Instandsetzung der Infrastruktur soweit es geht zu kompensieren. Als direkte Auswirkung zeigt sich jetzt schon, dass die Möglichkeit des dezentralen Arbeitens in allen Bereichen einen wesentlich höheren Stellenwert bekommen muss. Dafür müssen so schnell wie möglich die Qualität der digitalen Infrastruktur verbessert und viele Formen des Zusammenarbeitens überdacht werden.
BDB-Präsident Christoph Schild, 08.04.2020