50Hertz Netzquartier, Berlin
Anfang 2013 standen noch zwei Büros im Rennen: LOVE architecture and urbanism Ziviltechniker GmbH aus Graz und das Kopenhagener Büro Henning Larsen Architects. Letztere waren mit sechs anderen Büros bereits im Vorfeld gesetzt. Beauftragt wurden die Grazer für die Realisierung der neuen Firmenzentrale des Stromübertragungsnetzbetreibers 50Hertz, der seine verschiedenen Standorte in Berlin in der Europacity an der Heidestraße konzentrieren sowie ein neues Rechenzentrum im Haus unterbringen wollte. Der frisch bezogene Neubau, den die Architekten auch das „50Hertz Netzquartier“ nennen, präsentiert sich architektonisch als Überlagerung von drei verschiedenen Strukturen: dem horizontalen Rhythmus der Geschoss-ebenen, dem außenliegenden Tragwerk (netzartige Struktur) und den innenliegenden orangefarbenen Kernen.
Das spektakulär nach außen gelegte Tragwerk aus weißen Stahl-Verbundstützen (Dia-Grid) ist voll statisch wirksam und ermöglicht stützenfreie Innenräume entlang der Fassade und somit eine flexible Innenraumnutzung. Während der Planung konnte jede Abteilung des Unternehmens ihr Arbeitsumfeld selbst definieren. So entstanden auf jedem Geschoss Arbeitswelten mit individuellen Qualitäten.
Nachts werden einzelne Stützensegmente des außenliegenden Tragwerkes illuminiert und es entstehen dynamische Linien, die an Sinuskurven erinnern. So wird in der Dunkelheit aus einer Netzstruktur eine Linienstruktur und das Erscheinungsbild des Bauwerks wandelt sich.