Bald schon zu kleinSchulzentrum – Haupt-, Volks- und Musikschule, Taufkirchen/A
Eigentlich war die Hauptschule in Taufkirchen schon seit ihrer Eröffnung 1958 zu klein geraten, doch es dauerte fast ein halbes Jahrhundert, bis sich der Schulbau der späten 50er-Jahre so großzügig zeigen kann, wie er es eben heute macht. Der Entwurf von DFA | Dietmar Feichtinger Architectes, Paris, umfasst ein Gebäudeensemble, das sowohl den Altbau im Osten integriert, wie auch den vielfachen Nutzungsanforderungen gerecht wird in seiner sinnfälligen Strukturierung: Der dreigeschossige Riegel im Norden (West-Ost-Ausrichtung) nimmt im Erdgeschoss Heimatmuseum, Musikschule sowie die Turnhalle (1. UG und EG) auf. Die beide Obergeschosse sind der Hauptschule vorbehalten. Im eingeschossigen Baukörper mit beinahe quadratischem Grundriss zur Pram hin ist die Volksschule (Grundschule) untergebracht.
Die Mischkonstruktion (Massivbau im Sockelgeschoss, Holzkonstruktion in den Auf- und teils Innenausbauten) ist im Norden geschlossen gehalten, im Westen und Süden macht sie das, was die natürliche Lage fordert: sie öffnet sich in großzügiger Weise geschosshoch (mit Schiebeelementen, die Grundschüler haben Zutritt zur großen Terrasse über der Pram für Freizeit oder Freiluftunterricht).
Das Ensemble ist so zweckmäßig wie klassisch ausgeführt: Bauteiltemperierung (Fußboden), Verschattung und passive Solarenergiegewinne, Materialangemessenheit und Detailvernunft etc., hier ist ein lebendiger Schulkomplex in feinster Grünlage entstanden; vielleicht wird er gerade deswegen bald auch schon wieder zu klein geworden sein?! Be. K.