Beton, eine raue Liebe
„Es kommt darauf an, was man daraus macht.“ Ich weiß gar nicht, wie alt dieser Slogan der Betonindustrie schon ist. Prof. Max Bächer hat vor gut 15 Jahren dazu gesagt: „Es ist eine philosophische Erkenntnis, eine Lebensweisheit, eine Aufforderung, ein Satz für Architekten, aus dem man erstaunlich viel machen kann. Die beste Werbung für Architektur ist und bleibt allerdings die Architektur selber.“
Qualitativ hochwertige Betonarchitektur findet bei Architekten eine besonders hohe Akzeptanz. Dabei ist es wahrscheinlich die Skulpturalität und die Plastizität wie auch die Rauheit der Oberfläche mit den unbegrenzten gestalterischen wie technischen Anwendungsmöglichkeiten, die den Charme und die Besonderheit dieses Werkstoffes ausmachen.
Das Basler Architekturbüro Buchner Bründler Architekten hat im Herbst 2013 den Architekturpreis Beton 2013 gewonnen. An Beton schätzen die beiden Architekten Daniel Buchner und Andreas Bründler insbesondere „die tiefen handwerklichen Spuren, die dieser Baustoff hinterlässt.“ Zudem gäbe es kaum ein Baumaterial, welches sich so differenziert nutzen lässt wie Beton und das zusätzlich über so wertvolle statische Eigenschaften verfügt. So hat denn Daniel Buchner in dem Standpunkt auf Seite 28 für Beton eine Liebeserklärung abgegeben. Das wird dann verständlich, wenn er sagt: „…ich lebe eine nahezu intime Beziehung zu diesem als Bauwerkstoff bezeichneten Material. So bade ich doch in einer aus Beton an Ort und Stelle gegossenen Wanne, reinige mein Gesicht an einem vom Handwerker mit der Stahlkelle fein abgezogenen Waschtisch aus Beton und temperiere mir in der Übergangszeit zum Winter die Wohnung in einer offen, eher brachialen Feuerstelle aus Beton mit Holz. Ich lege zuhause meine Teppiche aus fernen Ländern auf den Betonsteinboden, den wir fein geschliffen haben, der uns durch diesen Schliff seine Konsistenz und Herkunft verrät, der durch diese Bearbeitung seinen eigenen Farbton, je nach Lichteinfall, freigibt ...“
Das Wohnhaus am Bläsiring in Basel von Buchner Bründler Architekten, Basel/CH zeigen wir im Architekturteil, ebenso wie das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst in München von Peter Böhm Architekten, Köln und die Schule und Kita in Grono/CH, Raphael Zuber, Chur/CH. Um noch mal Max Bächer sinngemäß zu zitieren: Aus Beton kann man erstaunlich viel machen kann. Die beste Werbung für Architektur ist allerdings die Architektur selber. Ab Seite 30 ff können Sie das im Architekturteil selber nachvollziehen. BF
Ulmer BetonTage vom 18. bis 24. Februar 2014 finden in Neu-Ulm Symposien zum Thema Beton statt. Am dritten Tag moderiert Burkhard Fröhlich, DBZ Chefredakteur, das Podium 13.
Light+Building melden Sie sich frühzeitig an für unsere Architekturrundgänge auf der Messe in Frankfurt a. M. vom 30. März bis 04. April 2014 unter: architektenrundgang-bauverlag.de