Brandschutztür im freien Glasumfeld
Für die Umsetzung des neuen Brandschutzkonzepts im Justizministerium in Kiel wurde eine Brandabschnittslösung für die historischen Flure und Treppenhäuser gesucht. Sie sollte sowohl funktional als auch ästhetisch überzeugen. Eingebaut wurden neun HOBA-T30/RS-1-Türen vom Typ 5, frei im Glasumfeld aus der Systemverglasung HOBA 8 F30. Mit dieser Brandschutzlösung können anspruchsvolle Brandschutzfunktionen auf höchst transparente Weise quasi nahtlos in architektonische Konzepte integriert werden. Beim Justizministerium geschieht dies durch fast unsichtbar versenkte Wand- und Deckenanschlüsse, bei denen die Glasscheiben mittels spezieller Profile und Dichtungen in vorgefertigten Mauerschlitzen und am Boden befestigt sind. Die Türen wurden als einflügelige Edelstahlrahmentür in einer Massivholzblockzarge mit 1 215 mm Breite frei in ein Glasumfeld aus fünf Glaselementen eingebaut. Die je nach Wandöffnung unterschiedlich großen Glaselemente sind zwischen 448 und 706 mm breit. Vertikale Stöße werden durch eine Silikonfuge miteinander verbunden. Die Lagesicherung der Türen erfolgt über eine Verankerung der Türen bzw. des Glasoberlichts in Boden und Decke. Für die Glas-Tür-Elemente, deren Höhe mit 4,20 m die zulässige Höhe von 3 m überstieg, wurden Zulassungen im Einzelfall (ZiE) eingeholt. Ein Freilauftürschließer gewährleistet, dass die Türen trotz ihrer Funktion als Brand- und Rauchschutztür im Normalbetrieb bequem zu handhaben sind. In allgemein zugänglichen Gebäuden wird auf diese Weise die barrierefreie Nutzung der Durchgänge gesichert, aber auch der Komfort für alle Besucher spürbar verbessert. Die Auslösung für die selbstständige Schließung erfolgt elektrisch über filigrane Rauchmelder, die im Sturz eingebettet sind. Im Rahmen der Holzportale verborgen ist bereits eine Kabel-Vorrüstung für eine mögliche Zutrittskontrolleinrichtung. Bei erhöhten Sicherheitsanforderungen kann hier also unkompliziert nachgerüstet werden.