Dachsanierung mit Belüftungsebene
Bereits zum dritten Mal wurde das Dach des 1981 errichteten Vitus-Bades in Everswinkel saniert. Zuletzt war es aufgrund einer nicht sachgerecht an die Fassade angeschlossenen Dampfbremse zu fortschreitenden Feuchte- und Frostschäden gekommen. Zu einer kompletten Demontage des gesamten alten Dachaufbaus gab es keine sinnvolle Alternative. Der neue, durch das Planungsbüro Göttker & Schöfbeck entwickelte Dachaufbau schafft eine zusätzliche Belüftungsebene und wurde mit einem diffusionsoffenen Dämmsystem erstellt. Das sorgt dafür, dass in dem Fall, dass doch einmal Feuchtigkeit in die Konstruktion eindringt, diese über den Dämmstoff und die Belüftungs-ebene auch wieder abtrocknen kann.
Zunächst wurde auf der vorhandenen Holzschalung über dem Zeltdach eine kaltselbstklebende, aluverstärkte Dampfbremse verlegt und diese sorgsam an die Fassade und alle aufgehenden Bauteile angeschlossen. Anschließend wurde die Steinwolledämmung in zwei Lagen verlegt: erst 140 mm starke Masterrock GF Platten, dann eine 120 mm dicke Lage Masterrock GF kaschiert. Beide sind nichtbrennbar und hoch wärmedämmend, wobei letztere für einen sofortigen Witterungsschutz werkseitig mit einer Unterdeckbahn kaschiert ist. Die Belüftungsebene entstand durch 80 x 80 mm starke Konterlatten, die auf die Dämmung geschraubt wurden. Auf der folgenden Rauspundschalung wurde die abschließende Eindeckung mit Titanzinkbahnen mit Doppelstehfalz mit Fest- und Schiebehaften befestigt.
Parallel wurden die Flachdächer mit einem neuen Gefälledach (Georock) und zusätzlichen Gullis ausgerüstet. Regenwasser, das vom Zeltdach in Richtung der Flachdachbereiche läuft, wird nun über eine neue, ausreichend groß dimensionierte Entwässerungsführung zuverlässig abgeleitet. Der neue Dachaufbau bietet nun unter bauphysikalischen Gesichtspunkten ein hohes Maß an Sicherheit und verbessert zugleich die energetische Qualität des Gebäudes. Da die Dachflächen etwa 48 % der gesamten Gebäudehülle ausmachen, ist die durch die Sanierung erreichte Verbesserung des U-Wertes um rund 30 % in der Gesamtbilanz des Energieverbrauchs deutlich zu spüren.