David Chipperfield Architects sanieren Haus der Kunst

Aktuell in den Schlagzeilen war das Haus der Kunst in München wegen der Absage eines Stücks des Schweizer Regisseurs Milo Rau. Rau wollte in dem Monumentalbau des nationalfaschistischen Regimes das Theaterstück „Breiviks Erklärung“ aufführen. Die Provokation war offenbar mit einer Klausel im Mietvertrag des Hauses nicht vereinbar, welche „rechtsradikale und antisemitische Inhalte“ draußen halten soll. Die Klausel bezieht sich auf den Ungeist einer Unkultur, in welcher das Deutsche sich gegen das so genannte „Entartete“ abzugrenzen hatte.

Mit dieser historischen und kulturellen Last im Nacken, arbeitet sich das Haus bis heute an moderner, also zeitgenössischer Kunst ab. Dabei versperren nicht bloß seine Geschichte, sondern auch die Raumzuschnitte und -konfigurationen einen allseits offenen Zugang zum Medium Kunst. Nun soll also der Knoten zerhauen werden von einem, dem das schon an anderer Stelle in Deutschland gelang: Das Bayerische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und das Haus der Kunst gaben im September bekannt, dass das Architekturbüro David Chipperfield Architects bereits im gleichem Monat mit den Planungsarbeiten zur Gesamtsanierung des Haus der Kunst beginnt. Das Londoner Büro hatte mit vier weiteren Architekturbüros die Endrunde eines Auslobungsverfahrens erreicht, das im April 2013 europaweit ausgeschrieben worden war.

Dabei spielen, nach Chipperfield, drei Aspekte eine wichtige Rolle: Das Verhältnis des Haus der Kunst zum Stadtraum und dem angrenzenden Englischen Garten, Programm und zukünftige Nutzung des Hauses sowie die Architektur des Gebäudes. Genehmigt für die Sanierung sind 58 Mio. €. Be. K.

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