Endloses Raumgefüge
J. Mayer H. Architects bauen Zentrum für Zahnmedizin in Hamburg

Beinahe wäre man gewillt, den nächsten Zahnarzttermin in Hamburg stattfinden zu lassen, lange Anreise hin oder her. Oder sich – obschon beschwerdefrei – zur Prophylaxe an den Lübeckertordamm aufzumachen. Das Zentrum für Zahnmedizin, Brauner Wegner Priehn, in welchem „Function Esthetics Research“ ange­boten werden und eine solide Füllung im Achter oben links kein Thema ist, ist in eine enge Parabelspitze eingefügt, in welcher sich die Behandlungs-, Beratungs- und Personalräume um einen Servicekern reihen. Die Abtrennungen der einzelnen Funktionen werden durch frei eingestellte Kerne geschaffen, welche abgeschlossene Arbeitseinheiten sowie Röntgen- und Mundhygieneräume in sich aufnehmen. Ein bewegliches Raumelement ermöglicht die Erweiterung des Wartebereiches beispielsweise zu einem Auditorium für Fachvorträge. Lichtdecken in den abgeschrägten Flächen der Kerne schaffen eine indirekte Beleuchtung und heben die Kerne als eigene Elemente hervor. Eine in Braun- und Blautönen gehaltene Farbgestaltung überfließt Wände, Decken und Kerne und schafft ein scheinbar endloses Raum­gefüge. Die Architekten der Raummöbellandschaft? J. Mayer H. Architects, wer sonst. Be. K.

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