Manchmal muss es Konsum sein
Chipperfield Architects auch für den schnöderen Konsum

„Ich bin ein Tiroler!“ Nicht ganz, doch als im März im historischen Zentrum Innsbrucks in der (zugigen) Maria-Theresien-Straße das „Kaufhaus Tyrol“ eröffnet wurde, hat sich der international bekannte Architekt und Museumsexperte David Chipperfield einmal mit etwas ganz Bodenständigem befassen müssen: einem schicken Konsumtempel. Inmitten der von pittoresken Bauten geprägten Altstadt fügt sich der Neubau als großes innerstädtisches Gebäude formal in den Kontext ein. Er besetzt das Gelände des ehemaligen „Kaufhaus Tyrol“ und erstreckt sich von der Maria-Theresien-Straße über das Blockinnere mit einem zentralen Atrium bis hin zur Erlerstraße. Durch drei leicht schräg zueinander stehende Fassadenbereiche wird die lang gestreckte Gebäudefront aus Betonfertigteilen gegliedert und die unregelmäßig gewachsene historische Struktur der Maria-Theresien-Stra­ße fortgeführt.

Kolonnadenähnliche Fassadenstützen bilden das architektonische Hauptmerkmal des Gebäudes und nehmen über ihre tiefen Laibungen das Schattenspiel der Erker und Risalite der Nachbargebäude auf.

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