Entwicklung von neuen Konstruktionssystemen
Am Campus der Technischen Universität Braunschweig eröffnete das Fraunhofer Wilhelm-Klauditz-Institut (WKI) 2021 eine neue Forschungseinrichtung zum Thema Nachhaltiges Bauen: das Zentrum für leichte und umweltgerechte Bauten „Zelluba“. Hier werden leichte Hybridmaterialien, Bauelemente und Konstruktionen sowie deren Brand- und Umwelteigenschaften erforscht und weiterentwickelt. Ziel ist es, Industriepartner aus der Holzwerkstoff- und Fertighausindustrie, aber auch Handwerksunternehmen bei der Entwicklung von neuen Systemen zu unterstützen. Das Labor für Konstruktionsteilprüfung verfügt über einen Shaking Table mit einem optischen DIC-System. Zur Ausstattung gehören außerdem ein elektrodynamischer Rütteltisch, ein großer Pendelprüfstand für Aufprallexperimente, Klimakammern, Prüfstände für die Untersuchung des Trag- und Verformungsverhaltens von Bauteilen und weitere Anlagen. In den übrigen Laboren stehen diverse Prüfvorrichtungen für die Materialanalyse und -prüfung zur Verfügung, darunter Rasterkraftmikroskope (AFM), ein Gerät für die dynamisch-mechanisch-thermische Analyse (DMTA) mit sehr hoher Kraft (6 000 N) zur Prüfung von heterogenen Materialien und weitere Spezialgeräte.
Entsprechend der Forschung am Zelluba lag der Fokus bei der Planung der neuen Gebäude auf einer modularen Bauweise und der Verwendung von nachwachsenden Rohstoffen in Kombination mit konventionellen Werkstoffen. Das Zentrum besteht aus einer eingeschossigen Versuchshalle als Holzkonstruktion, abgefangen mithilfe von Stahlelementen und -seilen und einem dreigeschossigen Laborriegel in modularer Hybridbauweise aus Stahlbeton und Brettschichtholz. Die Tragwerksplanung machte osd – office for structural design. Für die Vorfertigung der Vollholzelemente sowie die Montage vor Ort war Rubner Holzbau Augsburg verantwortlich.