Farbgestaltung in vielen Facetten
Elf Preisträger hat der 18. Deutsche Fassadenpreis im Wettbewerb 2009 hervorgebracht
Nach intensiver Diskussion und drei Durchgängen einigte sich das Preisgericht unter Vorsitz des Architekten Prof. Jürgen Braun unter den mehreren hundert teilnehmenden Arbeiten jeweils drei 1. und 2. Preise, einen 3. Preis, zwei Anerkennungen und einen Förderpreis sowie einen Sonderpreis in insgesamt vier Kategorien mit einem Preisgeld von insgesamt 16500 € zu vergeben.
Gleich zu Beginn der Jurysitzung zeigte sich das elfköpfige Gremium erfreut, dass sich das diesjährige Teilnehmerfeld mit Objekten des Baujahres 2008 auf alle vier ausgelobten Kategorien erstreckte. Neben den traditionell zahlreichen Einreichungen aus den Bereichen Wohn- und Geschäftshäuser, Öffentliche Gebäude sowie Historische Gebäude und Stilfassaden bewarben sich beim Wettbewerb 2009 auch Arbeiten für die Kategorie Industrie- und Gewerbebauten. Nach intensiver Diskussion der durchweg hochwertigen Wettbewerbsbeiträge und drei Durchgängen einigte sich das Preisgericht auf elf Preisträger.
Wohn- und Geschäftshäuser: Zwei 2. Preise
Ein neu erbautes Einfamilien-Wohnhaus in Saarbrücken macht in Form, Materialität und Oberflächenfarbigkeit eine ungewöhnlich klare und in sich stimmige Aussage – und erhielt dafür einen der beiden 2. Preise. Das Besondere: Das gesamte Haus besteht aus vorgefertigten Betonelementen mit vier fein ausgewählten Weiß- und Grautönen.
Understatement in unbunter Farbe – für diese Arbeit wurden der Architekt Markus Ott und der ausführende Betrieb Stass „Der Stuk-
kateur“, beide Saarbrücken, ausgezeichnet.
Den zweiten 2. Preis für eine Wohnanlage in Regensburg, die durch ihr Gesamtkonzept überzeugt, erhielten das Architekturbüro Michael Naumann (Regensburg) und der Malerbetrieb Graßl (Siegenburg). Sehr erwähnenswert empfand die Jury, „dass hier nicht versucht wurde, große Fassadenflächen durch verschiedene Farben zu beleben oder gar zu unterbrechen“.
Öffentliche Gebäude: 1. Preis für eine
Kinderstadt
Sechs Bunttöne, ein Weiß- und ein Grauton bilden die auf den ersten Blick gewagte Farbpalette für eine Kindertagesstätte in Neuss-Reuschenberg. Die Farbfassung der Fassade ist klug durchkomponiert und erzeugt einen heiteren Farbklang. Die Jury würdigte diese feine Arbeit mit einem 1. Preis für das Düsseldorfer Atelier Fritschi – Stahl – Baum Architekten und Maler Weiß aus Essen.
Industrie- und Gewerbebau : 1. Preis für rhythmische Streifen
Die Firma Scheiba aus Wuppertal hat bei der Sanierung und der Erweiterung eines Firmengebäudes dem gesamten Baukörper ein durchgängiges Streifenkleid in fünf verschiedenen warmen Grautönen gegeben. Die Jury lobt die „progressive optische Neuorientierung“, die hier gewagt und in „sehr eigenwilliger, aber überzeugender Präsenz“ verwirklicht wurde. Der 1. Preis in der Kategorie Industrie- und Gewerbebau ging daher für die gelungene Planung an Habicht & Habicht und für die bemerkenswerte Ausführung an Santec Farbkonzepte, beide Düsseldorf.
Historische Gebäude und Stilfassaden:
1. Preis für eine denkmalgerechte Neuinterpretation
Wie viel Neues verträgt eine historische, denk-malgeschützte Fassade? Auf diese Frage fand Malermeister Maik Köhler aus Clausthal-Zellerfeld eine so ungekünstelte wie wirkungsvolle Antwort. Mit dem Fassadenfarbkonzept und seiner präzisen Ausführung für ein mit Holz verschaltes Mehrfamilienhaus (Baujahr 1892) mit Geschäftsanbauten in seiner Heimatstadt gelang ihm eine Leistung, die mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde.
2. Preis für den überraschenden Farbeinsatz im Kontext historischer Architektur für das neue Fassadenbild einer Villa aus den 1930er Jahren in Frankfurt (Oder).
3. Preis für die vorbildliche Wiederherstellung einer Jugendstilfassade bei einem Nürnberger Jugendstil-Mehrfamilienhaus von 1908.
Für den 19. Deutscher Fassadenpreis 2010 sind Architekten, Farbgestalter, Handwerksbetriebe und Hausbesitzer schon jetzt eingeladen, ihre Objekte des Baujahres 2009 ins Rampenlicht zu stellen. Teilnahmeunterlagen können ab Anfang 2010 bei Brillux unter info@fassadenpreis.de angefordert werden.