24. Deutscher Fassadenpreis verliehen

Anfang September wurden 14 Gewinner des 24. Deutschen Fassadenpreises und vier Gewinner des 2. Österreichischen Fassadenpreises mit einem Preisgeld von insgesamt 23 600 € ausgezeichnet.

Der von Brillux ausgeschriebene, renommierte Wettbewerb um die vorbildlich gestaltete Gebäudehülle zeichnete in diesem Jahr ungewöhnliche Unikate und gestalterische wie handwerkliche Besonderheiten im Fassadendesign aus. Die 14 Preisträger in den sechs Objektkategorien des Deutschen Fassadenpreises und die vier Gewinner des Österreichischen Fassadenpreises – Architekten, Farbgestalter, Handwerker und Bauherren – hatten sich im Feld von fast 400 Einreichungen durchgesetzt.

Den 1. Preis in der Kategorie Wohn- und Geschäftshäuser sicherte sich ein Neubau in Mainz. Der schlichte Kubus wurde mit reizvoller, ansprechender Putzstruktur und einem selten gesehenen Grünschwarz architekturbezogen gestaltet. H. Gies Architekten, Mainz, und Baudekoration Reinhardt, Bad Kreuznach, können sich über diese Auszeichnung für ihre Ausführungs- und Planungsarbeit freuen.

In der Sparte Öffentliche Gebäude überzeugte ein neu erbautes Familienzentrum in Rodgau mit seinem dezenten Farbkonzept auf lebhaften Putzstrukturen und gekonnt gesetzten, starkfarbigen Betonungen. Ausführung: tm-es architekten, Berlin, und Franco & Sohn Baudekoration, Rodgau, wurden mit dem 1. Preis ausgezeichnet.

Die Kategorie Industrie- und Gewerbebauten sah in 2015 so viele niveauvolle Einreichungen wie selten zuvor. Gleich zwei Gestaltungen hob das Preisgericht auf den 1. Platz. In Erlangen ist eine Kaufhoffassade mit Winkelprofilen überformt worden. Die vertikal und horizontal angebrachten feinen Streben wirken wie farbige Fäden, die eine Webstruktur formen – eine hoch­elegante Gestaltung, für die die Architekten, a.ml und partner aus Nürnberg, und die Firma Stiegler aus Schwabach den 1. Preis erhielten.

Völlig anders, doch in Idee und Ausführung ebenbürtig, beurteilte die Jury das explosive Farbmosaik, das seit Kurzem einen Block des Müllheizkraftwerks in Ludwigshafen ziert. 74 effektvolle Farbtöne wurden hier virtuos und mit starker Ausdruckskraft ineinander verzahnt. Dieser 1. Preis würdigt den Entwurf der Berufsfachschule Technik 2, Ludwigshafen, den Mut der Bauherrin, der GML Abfallwirtschaftsgesellschaft, und die gekonnte Ausführung durch die Künstlergesellschaft Strauss & Hillegaart, Cottbus.

Mit dem Förderpreis für künstlerische und designbetonte Arbeiten zeichnet der Wettbewerb Gestaltungen aus, die im Außenraum für Auf-Sehen im eigentlichen Wortsinn sorgen. Auf einem elfgeschossigen Hochhaus in Senftenberg hat die Künstlergesellschaft Strauss & Hillegaart eine abstrahierte Wasserwelle in großen Farbpixeln entwickelt, die den massiven Riegel belebt und eine visuelle Verbindung zum dahinterliegen-
den See herstellt.

In der Kategorie Historische Gebäude und Stilfassaden sprach die Jury den 1. Preis einhellig der Arbeit zu, die wolff:architekten aus Berlin und die Malerfirma Maxin aus Stralsund an einem Gebäude in der Stralsunder Altstadt geleis-tet hatten: Goldocker auf interessanter Putzstruktur wurde hier mit konzeptionell gewählten Akzenten in Weiß und Rot kombiniert.

Im Wettbewerbsfeld WDVS-Fassaden wurden 2015 drei Gewinner prämiert, die außenseitige Dämmung auch als wirkungsvolles Gestaltungsmittel begreifen. Der 1. Preis wurde für die Gebäudehülle eines streng
kubisch geformten Einfamilienhauses in Berlin verliehen. Die dabei eingesetzte Kammzugtechnik hat die Firma Die Handwerker für Berlin und Brandenburg perfekt ausgeführt.

Zeitgleich wurde auch der 2. Österreichische Fassadenpreis verliehen. Den 1. Preis erhielt ein Anwesen im österreichischen Dobersberg, das mit nur zwei Grautönen den Bestandsgebäuden eine harmonische Einpassung in die ländliche Umgebung verleiht.

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