Fassaden Gestalterische Identitätund technische Details
Welche Bedeutung hat die Fassade – über ihre Funktion als architektonisch und technisch funktionale Gebäudehülle hinaus? Welche Rolle spielen die Gestaltung, die Funktion, das Material, die Konstruktion und die Details? Wie entwickelt man eine Fassade entsprechend der gestellten Bauaufgabe?
Über diese und weitere Fragen haben wir mit den DBZ Heftpaten dieser Ausgabe, Josef Hämmerl und Jan Kliebe von MGF Architekten in Stuttgart, diskutiert. „Das Thema der Vertikalität beschäftigt uns schon mehr als 10 Jahre“, so die beiden Architekten. „Dabei ist die Verschattung und die Schichtung der Fassade für uns ein ganz klassisches architektonisches Thema. Die Ästhetik kommt aus der Konstruktion und aus einer in sich logischen Entwicklung und Struktur vom Tragwerk her, und daraus entstehen dann auch die gestalterischen Ebenen. Dabei kann man mit Holz eine schönere emotionale Ebene herstellen als das bei Metall der Fall ist. Was uns besonderen Spaß macht ist, sich mit den Details auseinanderzusetzen. Was wir bei unserer Arbeit aber dazu brauchen sind Partner, die wir mit auf unseren Weg nehmen können oder die auch uns mitnehmen“, so die beiden Architekten weiter.
In ihrem Standpunkt auf Seite 24 sowie in ihrem Projektbeitrag Institut für Transurane, Karlsruhe, auf Seite 42 machen Kliebe und Hämmerl diese Ansätze zur Ästhetik und Konstruktion der Fassade nachvollziehbar. Lesen Sie darüber hinaus über folgende Projekte:
Ricola Kräuterzentrum von Herzog & de Meuron: Das Gebäude mit massiver Stampflehmfassade ist über 100 m lang, rund 11 m hoch und der größte Lehmbau Europas.
Hochschule Luzern/CH von Enzmann Fischer: Eine ehemalige Logistikhalle wurde umgenutzt, die neue Fassade zeigt eine auffällige Wabengeometrie.
Meisterhäuser in Dessau von Bruno Fioretti Marquez: Die Außenwände bestehen aus dämmendem Leichtbeton. Ist diese Fassadenkonstruktion auf andere Nutzungen übertragbar?
In unserem Energie Spezial ab Seite 71 stellen wir Ihnen das Aktivhaus B10 von Prof. Werner Sobek ausführlich vor und zeigen, wie das Gebäude 200 % mehr Energie erzeugen kann als es verbraucht und mit dem Überschuss das naheliegende Weißenhofmuseum versorgt. BF
Am 25. September findet die 1. Veranstaltung des DBZ Werkgesprächs in Düsseldorf statt. Konzept dieser neuen Veranstaltungsreihe ist die Vermittlung von Wissen über Architektur und Technik direkt im Objekt: Die Architekten stellen ihr Bauwerk vor, ergänzt durch die Darstellung der baulichen und technischen Lösungen ganz im Sinne der integralen Prozesse.
Anmeldungen unter: DBZ.de