Ganz pur

Nach fast drei Jahrzehnten internationalen Arbeitens, also Entwerfens, Unterrichtens und Schreibens kommt ein Buch mit knapp 300 Seiten, 300 Farbabbildungen; das scheint angemessen. Und weil das Werk überschaubar groß ist, werden die größeren Projekte hier wie der zweite Rang in einem internationalen Wettbewerb betrachtet.

Die Darstellung der Arbeit ist also kaleidoskopisch, Fotografie mischt sich mit Rendering, Skizzen mit Texten. Beide Partner schreiben längere Essays zur Architektur und liefern Stichworte zum Verständnis des Konzeptuellen oder des Pragmatischen.

Dass sich hier kein handhabbares Klischee von einem Gesamtwerk ergibt, darauf deuten schon die Kapiteltitel „elsewhere projects“ oder „floating signifiers“. Letzterer, ein Begriff aus der Sprachforschung (Claude Lévi-Strauss) verweist erstens auf die theoretische Durchdringung der Arbeiten, zweitens auf die Schwierigkeit selbstdarstellender Reflexion. Womit wir der Anschauung und dem eigenen Denken ausgesetzt sind. Darüber hinaus ist das Buch vernünftiger Weise, so die Architekten, „an invitation … ultimately to go there“; dann mal los! Ohne Werkverzeichnis, ohne Literatur ganz pur.

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