Gasometer Schöneberg wird Kongresszentrum
Während in Berlin-Lichterfelde ein noch junges Denkmal nach seiner Weiternutzung sucht (s. hier S. 8), ist die Nachnutzung eines anderen Denkmals in Berlin gerade mit Denkmalamt und Denkmalrat besprochen und genehmigt worden. In dem Gasometer Schöneberg werden in den kommenden Jahren Büroflächen auf 12 Geschossen eingerichtet werden, im 16 m hohen Sockel soll ein Konferenzzentrum realisiert werden. Mit einem Abstand von ca. 1 m zur Stahlkonstruktion, die den Gasbehälter führt, wird der runde Neubau bis zum vorletzten Ring hochgezogen. Die oberste Ebene wird als halböffentlich zugänglicher Raum (Restaurant o. ä.) geplant. Halböffentlich, weil der Gasometer Teil des privaten EUREF-Campus ist, den zu betreten ohne Sichtkontrolle (Pförtner) nicht möglich ist.
Zurzeit wird aus dem längst stillgelegten Energiespeicher eine Zeltkonstruktion entfernt, die in Düsseldorf auf dem in Flughafennähe geplanten EUREF-Campus wieder erreichtet werden soll. In dem Zelt hatte unter anderem die Talkshow „Günther Jauch“ ihren Platz, ursprünglich wurde sie zum Fussballweltmeisterschaftsjahr 2006 realisiert.
Der Büroneubau im Stahlgerüst – KfW-55 Standard – soll zentraler Teil des Campus werden, den die EUREF ab dem Jahr 2008 „zu einem Reallabor der Energiewende“ entwickelt. Auf dem 5,5 ha großen Gelände, auf dem zahlreiche sanierte historische Gewerbe- und Industriebauten stehen (die meisten vom Architekten Alfred Wessel, 1853-1909), möchte der „Entwickler energie- und umweltoptimierter Immobilien“, wie sich die AG nennt, eine innovative Gemeinschaft aus Wirtschaft und Wissenschaft erreichen. Und wie im Reallabor nachweisen, dass die Energiewende machbar und finanzierbar ist: mit einer klimaneutralen Energieversorgung, einem intelligenten Energienetz, energieeffizienten Gebäuden, einer Erprobungsplattform für die Mobilität der Zukunft und zahlreichen Forschungsprojekten. Die Verwandlung des Gasometers soll bereits 2023 abgeschlossen sein. Die Kosten werden auf 200 Mio. € geschätzt. Die Planung kommt aus eigenem EUREF-Haus. Be. K.